Rolls Royce. Es gibt ja Menschen, die bereits beim Hören des Namens dieser Fahrzeugschmiede in Ehrfurcht erstarren. Andere indes werden dabei so richtig beweglich, jedenfalls geistig. Denn die Fangemeinde weiß immerhin, dass Rolls Royce als einer der wenigen bekannten Premiumhersteller nicht einfach nur serienmäßige Extras verbaut: Unter dem Stichwort „Bespoke“ versteht man hier die Realisierung von Kundenwünschen – und mögen sie auch noch so extravagant sein.
Ein britischer Geschäftsmann hat sich angesichts dieser Möglichkeiten nicht zweimal bitten lassen: Insgesamt vier Jahre dauerte es, einen „gewöhnlichen“ Rolls Royce der traditionsreichen Baureihe „Phantom“ in den „Sweptail“ zu verwandeln. Aber es braucht einfach seine Zeit, wenn kaum ein Stück Blech und kaum eine Schraube an der ursprünglich vorgesehenen Stelle verbleiben darf.
Seit wann baut Rolls Royce eigentlich Schiffe?
Natürlich hat die britische Fahrzeugschmiede in ihrer langen Geschichte bereits das eine oder andere Mal nicht nur gedanklich die Straße verlassen, um sich etwa den Wasserfahrzeugen zuzuwenden. Ein aktuelles Konzept des Herstellers zeigt zudem, wie eine luxuriöse Yacht der Zukunft aussehen könnte. Der Sweptail hingegen ist technisch zwar hundertprozentig auf der Höhe der Zeit, optisch stellt er aber eine Rückbesinnung auf glanzvolle Epochen des vergangenen Jahrhunderts dar.
Ein einziger Blick auf den Sweptail genügt, um sich in einen mondänen Mittelmeerhafen aus jener Zeit versetzt zu fühlen: Während die Front vergleichsweise wenig modifiziert wurde und ihr typisches Rolls-Royce-Design behalten durfte, ist das Heck schnittig wie bei einer sportlichen Yacht. Auch braucht es hier keine Sitze im Fond und dementsprechend keine hinteren Türen. Dafür zeigt der Blick in den Innenraum edles Macassa-Ebenholz und Paldao nebst maritimen Details aus glänzendem Metall. Wo üblicherweise die Fondpassagiere Platz nehmen, verfügt der Sweptail über eine großzügige, hölzerne Fläche mit einem beleuchteten Glasrand.
Und auch für den vorderen Bereich hatten die Konstrukteure die so elegante wie minimalistische Optik eines Schiffes vor Augen. Viele unverzichtbare Schalter und Knöpfe wanderten deshalb einfach ins Handschuhfach und können das Auge nicht mehr stören. Einige Details werden freilich erst beim näheren Hinschauen erkennbar. So verfügt der Sweptail über zwei Fächer hinter den Türen, in denen sich je ein von Hand gefertigter Attaché-Koffer befindet. Das Highlight schließlich beherbergt die Mittelkonsole: Ein spezieller Mechanismus bringt bei Betätigung eine Flasche Champagner und die dazu passenden Gläser zum Vorschein.
Der Sweptail ist zwar ein Einzelstück, …
… aber gleichzeitig auch ein eindrucksvoller Beleg für das Können der Konstrukteure. Nicht ohne stolz präsentiert Rolls Royce den Sweptail daher als ein Beispiel dafür, dass sich britische Ingenieurskunst und einzigartiges Design keineswegs widersprechen. Im Gegenteil, sie ergänzen einander perfekt.
MR. GOODLIFE
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