Was musste der smart fortwo in seiner noch relativ kurzen Geschichte nicht alles an Hohn und Spott ertragen! Das Wort „Krankenfahrstuhl“ zählte dabei noch zu den freundlicheren Unverschämtheiten. Jedenfalls gibt es bis heute eine nicht sonderlich kleine Menschengruppe, die den smart nicht als vollwertiges Auto betrachtet. Zur Wahrheit gehört aber auch: Wären in den großen Städten ausschließlich Fahrzeuge dieser Größenordnung unterwegs, gäbe es weit weniger Staus, kaum noch Parkplatzprobleme und spürbar bessere Luft. Die findigen Ingenieure des Herstellers sind selbstverständlich vom Potenzial ihres Kleinwagens überzeugt und sehen in ihm eine Lösung künftiger Mobilitätsfragen.
Autonom von A nach B zu fahren ist keine Utopie mehr
Nachdem zahlreiche Hersteller bereits erfolgreiche Tests mit autonom fahrenden Autos durchgeführt haben, ist das fahrerlose Auto kein Traum aus einer unerreichbaren Zukunft mehr. Die theoretische Machbarkeit derartiger Konzepte ist erwiesen, sodass sich die Techniker nun an die Lösung der Detailfragen begeben können. Dazu zählen nicht nur die Fragen nach einer sicheren Steuerung und Navigation durch den Großstadtverkehr: Auch der Energieverbrauch ist ein wesentliches Thema. Smart setzt dabei konsequent auf den Elektromotor und kann auch mit seiner geringen Größe punkten. Denn kleine Stadtflitzer sind einfach genügsamer als große Sportwagen.
Der smart vision EQ fortwo …
… bildet zwar bisher nur das Zentrum einer Studie. Die hat es jedoch in sich, denn sie will die innenstädtische Mobilität der Menschen komplett aufmischen. So sollen die Fahrzeuge nicht etwa von einzelnen Privatleuten gekauft werden. Vielmehr bieten sie als Teil einer großen Flotte ganz neue Möglichkeiten des Carsharings. Wer für eine innerstädtische Fahrt ein Auto benötigt, wird sich dieses einfach per Smartphone-App nach Hause bestellen. Dank der Schwarmintelligenz der Fahrzeugflotte ist dabei die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass sich bereits ein Wagen in der Nähe der Wohnung befindet.
Diverse optische Elemente und Details bei der Beleuchtung können dabei dem Geschmack des jeweiligen Fahrers (Passagier wäre eigentlich das passendere Wort) angepasst werden. So sitzt jeder während der Fahrt in „seinem“ Auto. Da es sich um einen Zweisitzer handelt, kann der erste Passagier Anfragen interessierter Mitfahrer zustimmen oder ablehnen. Denn nicht nur die fahrerlosen Autos kommunizieren miteinander und tauschen notwendige Informationen aus. Die Passagiere können ebenfalls miteinander ins Gespräch kommen, sofern sie denn wollen.
Optisch bleibt der smart vision EQ fortwo zwar ein liebenswerter Kleinwagen. Allerdings ist er in dieser Studie erwachsen geworden und könnte selbstbewusst in den Spiegel schauen: Die Kinderspielzeug-Optik seiner Vorläufer hat er jedenfalls abgelegt und wirkt wie ein künstlich geschaffener, futuristischer Brillant. Ein weißer Innenraum suggeriert Größe, die neuartigen Flügeltüren erleichtern das Einsteigen und das anstelle eines Armaturenbretts installierte Display die der Information und Unterhaltung der Passagiere.
Warum smart mit einer derart detaillierten Studie vorprescht? Wahrscheinlich werden bereits in wenigen Jahren erste Städte Konzepte mit fahrerlosen Autos in die Realität umsetzen wollen. Dann braucht man bei smart nur kurz in die Schublade zu greifen und ist der Konkurrenz mehr als eine Nasenlänge voraus.
MR. GOODLIFE