Jahrzehntelang war es wie in Stein gemeißelt: Es gab Limousinen und es gab Sportwagen. Während man mit einer Limousine durchaus zügig und komfortabel, jedoch nicht im Spitzentempo von A nach B kam, musste man im Sportflitzer auf viel Komfort verzichten. Nur wenige Hersteller wagten sich an die Symbiose aus beiden Fahrzeugklassen – um manches Mal mit einem faulen Kompromiss kolossal zu scheitern.
Für derlei Sperenzchen ist Jaguar natürlich nicht bekannt: Die britische Fahrzeugschmiede macht die Dinge ganz oder gar nicht. Mit dem Jaguar Project 8 wurde auf dem Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring vom 10. Bis zum 12. August die schnellste Spitzenklasse-Limousine der Welt präsentiert. Und die zog dermaßen viel Aufmerksamkeit auf sich, dass das gleichzeitig begangene Jubiläum des Jaguar XJ fast ein wenig in den Hintergrund rückte.
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Und dabei ist es vollkommen egal, ob man nun mehr Wert auf Komfort oder auf Geschwindigkeit legt. Stil und Eleganz sind auch beim Jaguar Project 8 eine Selbstverständlichkeit: Carbon und Alcantara prägen das Interieur, die Schalensitze sind bequemer als jeder Sessel. Der Fahrer freut sich über den Allradantrieb und das pfeilschnell ansprechende Automatikgetriebe mit acht Gängen.
Außerdem über einen Rundenzeitenmesser, eine G-Kraft-Anzeige und eine Anzeige der Gas- und Bremspedalstellung – alles Instrumente, die selbst bei anderen Autos dieser Klasse keine Selbstverständlichkeit sind. Das 10,2-Zoll Touch Pro Infotainmentsystem indes begeistert Fahrer wie Passagiere, denn es sorgt für beste Unterhaltung und einen perfekten Sound – wenn man den denn zusätzlich zum respekteinflößenden Brummen des Motors überhaupt noch benötigt.
Interessanter sind für die meisten Fans freilich die technischen Aspekte. Unter der Haube steckt ein V8-Kompressor mit satten fünf Litern Hubraum, der es auf eine Leistung von 600 PS und 700 Nm bringt. Damit dieses „Motörchen“ bei entsprechender Fahrweise volle Leistung bringen kann, kann man den Jaguar Project 8 auch als Track-Pack bekommen: Hier ist die Rücksitzbank durch einen stabilen Käfig ersetzt, der im Falle des Falles für Sicherheit sorgt. Wichtiger ist aber, dass sich durch das Fehlen der Rücksitze mehrere Kilogramm Gewicht einsparen lassen, die zusätzlichen Schub für die Räder bedeuten können.
Jaguar Project 8: Raubkatzen erkennt man an ihrem Gang.
Aber natürlich auch an ihrem Äußeren. Wenn die zu gefährlichen Schlitzen verengten Scheinwerfer und die gewaltigen Lufteinlässe des Jaguar Project 8 im Rückspiegel auftauchen, sind auch Sportwagenfahrer mindestens beeindruckt. Wer dann respektvoll auf die rechte Seite fährt, der kann der so eleganten wie muskulösen Raubkatze kaum hinterherschauen. Denn bei einem Spitzentempo von 322 km/h (die auf dem Nürburgring verifiziert wurden), können nur die Wenigsten mithalten.
Mehr Infos: Jaguar
Fotograf: SSSZ Photo
MR. GOODLIFE