Unter exakt diesem Titel stellt Mercedes-Benz die Präsentation des von Firmenchef Dieter Zetsche vor bereits zwei Jahren angekündigten Stromers aus Stuttgart. Was anderswo als Bescheidenheit zu deuten wäre, ist bei Mercedes freilich klassisches Understatement: Wir wissen, wer wir sind und was wir können.
Der erste Eindruck vom EQC besagt, dass die Fahrzeugdesigner hier auf bewährte Attribute gesetzt haben, mit denen die Stuttgarter bereits gute Verkaufserfolge erzielen konnten. Der EQC kommt rüber wie ein gewöhnlicher SUV. Er mag als solcher nicht der größte Vertreter seiner Klasse sein, wirkt aber kraftvoll und elegant. Typisch Mercedes eben: Im Zweifel setzt man hier lieber auf Tradition als auf Punk.
Der große Kühlergrill mit dem unverzichtbaren Emblem in der Mitte ist jedenfalls bereits von früheren Stuttgartern der SUV-Kategorie bekannt. Auch die Tatsache, dass der EQC eher bullig-muskulös als rasant wirkt und die Sitze äußerst bandscheibenfreundlich wirken, lässt sich nicht wegdiskutieren und dürfte Bleifußfreunde tendenziell wohl eher abschrecken. Wer allerdings befürchtet, es hier mit einer Opa-Kutsche zu tun zu haben, der irrt sich kolossal.
Lieber kräftig als rasant
Wahrscheinlich lässt sich nicht klar sagen, ob ein Sprinter oder ein Kugelstoßer eine größere Fitness mitbringen muss. Der EQC jedenfalls gehört klar zur zweitgenannten Kategorie. Das ist insofern erstaunlich, als dass der zweieinhalb Tonnen schwere Koloss komplett elektrisch angetrieben wird. Womit wir wieder bei der längst versprochenen „Energiewende“ der Stuttgarter wären, die künftig auch bei den Stromern kräftig mitmischen wollen.
Kräftig ist jedenfalls bei diesem Erstling das richtige Wort, denn die direkt an den Achsen montierten Elektromotoren bringen es zusammen auf 408 Pferdestärken bei einem maximalen Drehmoment von 765 Newtonmetern. Trotz seines Gewichtes erreicht er die 100 km/h-Marke innerhalb von 5,1 Sekunden. Der Haken: Damit dem 80 kwh fassenden Akku nicht zu schnell die Puste ausgeht, ist bei einem Spitzentempo von 180 km/h Schluss. Denn nur so schafft es der EQC auf eine Reichweite von bis zu 450 Kilometer. Die ist auch notwendig, denn es dauert rund 40 Minuten, bis der Akku wieder zu 80% aufgeladen ist. In diesen Punkten ist den Stuttgartern die Konkurrenz mittlerweile davongefahren.
Für SUV-Fans ist der EQC eine interessante Alternative
Wer sich für einen SUV entscheidet, muss auch immer mit dem Vorurteil leben, sich einen durstigen, für die Stadt vollkommen ungeeigneten Wagen gekauft zu haben. Zumindest der erste Punkt lässt sich dank elektrischem Antrieb endlich widerlegen. Dennoch muss man nicht auf die Vorzüge dieser Fahrzeugklasse verzichten.
Das Cockpit ist riesig, der Kofferraum fasst volle 500 Liter und der Innenraum ist so variabel, wie es sich für einen SUV gehört. Klar, dass er mit entsprechender Bereifung auch abseits der Straße zeigt, was er kann. Wie es sich für einen SUV von Mercedes-Benz gehört.
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MR. GOODLIFE