Bemerkenswert ist diese Entwicklung auch in Anbetracht der Verkaufszahlen: Tesla erreichte mit 367.000 ausgelieferten Fahrzeugen zwar einen eigenen Verkaufsrekord. Dieser liegt aber weit unter den Zahlen der bereits erwähnten Wettbewerbern. Denn beide haben alleine in den USA innerhalb eines Jahres jeweils rund 2 Millionen Fahrzeuge verkauft. Trotzdem setzen Anleger offenbar mehr auf die wendige Yacht als auf schwerfällige Tanker, um es bildlich zu formulieren. Worauf lässt sich dies zurückführen?
In der Anfangszeit konnte man Tesla als Spielwiese des umtriebigen Unternehmers Elon Musk betrachten, der sein Vermögen vor allem über den Bezahldienst PayPal gemacht hat. Jahrelang musste er selber stattliche Geldbeträge in den Fahrzeugbauer pumpen, um Tesla am Leben zu erhalten. Im dritten Quartal 2018 erreichte Tesla mit 312 Millionen Dollar einen ersten Nettogewinn und hängt seither nicht mehr am Tropf des eigenen Gründers.
Tesla macht eindrucksvoll vor, wie es geht. Jahrelang häufte das Unternehmen Schulden auf, inzwischen kommen immer größere Geldbeträge auf die hohe Kante. Das bedeutet auch, dass große Investitionen wie etwa die in der Nähe von Berlin geplante Fabrik nicht komplett auf Pump finanziert werden müssen. Auch dieses Verhalten steigert die Reputation des Unternehmens.
Es mag nach einer Binsenweisheit klingen, beschreibt aber das Rückgrat des Unternehmens. Tesla ist nach wie vor Vorreiter in der Elektromobilität und hat damit den Wettbewerb wachgeküsst. Zwar hat so mancher Konkurrent einen deutlichen Rückstand inzwischen aufgeholt. Trotzdem ist ein Tesla nicht eines von vielen Elektroautos, sondern weiterhin etwas Besonderes. Mit dem Modell 3 ist Tesla in den gleichen Marktsegmenten unterwegs wie die deutschen Wettbewerber BMW oder Mercedes. Das hat schon lange kein amerikanischer Serienhersteller mehr geschafft.
Was haben Thermomix, Tupperdose und Tesla gemeinsam? Alle drei werden nicht über den niedergelassenen Handel, sondern im Direktvertrieb verkauft. Dadurch werden zahlreiche Kosten für den Zwischenhandel eingespart, die anteilig auch dem Kunden zugutekommen.
Wo immer etwas Neues geschaffen wird, sind auch die Skeptiker nicht fern. Tesla musste nicht nur unter den etablierten Fahrzeugherstellern, sondern auch als Neuling an den Börsen Ellenbogen beweisen. Skeptische Beurteilungen von Automobilexperten gingen anfangs einher mit schlechten Ratings an den Finanzmärkten. Durch gutes Wirtschaften und qualitativ hochwertige Produkte konnte Tesla sich aber an beiden Fronten behaupten. Viele ehemalige Skeptiker sind inzwischen zu echten Tesla-Fans geworden. Wenn das mal keine erfolgreiche Unternehmensbilanz ist?!
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MR. GOODLIFE
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