Eine perfekte Kombination aus Diesel- und Elektroantrieb? Für Eisenbahner klingt das nach einem alten Hut, der sie nur allzu sehr an die gute, alte Lokomotive erinnert. Für die Straße allerdings ist diese Technik alles andere als alltäglich. Zumal dann nicht, wenn sie in einem Mercedes-AMG GLE Coupé verbaut wurde.
Wenn Mercedes ein neues Fahrzeug auf die Räder stellt, dann ist selbiges wirklich bis zur letzten Schraube durchdacht. Und gerne lassen die Stuttgarter auch Medienvertreter hinter das Steuer, damit sie sich selbst ein Bild von dem neuen Fahrzeug machen können.
Für den Mercedes-AMG GLE Coupé hat sich Mercedes eine besonders anspruchsvolle Teststrecke ausgesucht. Von Innsbruck nach Kühtai sollte es gehen, über eine Distanz von 36 Kilometern mit vielen Serpentinen – und auf teils sehr winterlicher Fahrbahn. So ganz nebenbei waren auch noch etwa 1.500 Höhenmeter zu erklimmen. Klingt ambitioniert – und das ist es auch. Auch für reine Verbrenner oder komplett elektrisch betriebene Autos? Wie also wird sich dieser Hybrid schlagen?
Im ersten Moment klingt es, als wollte man einen Elefanten zum Eislaufen schicken. Denn dieser Wagen ist mit seinem Eigengewicht von knapp 2.700 Kilogramm alles andere als ein Leichtgewicht. Dafür bringt er aber auch insgesamt volle 320 PS auf den permanenten Allradantrieb, der sich aus 194 Diesel-PS und 136 elektrischen Pferdestärken zusammensetzt.
Trotz seines Gewichtes wird bereits im Stadtverkehr klar, dass dieser Hybrid keine nennenswerten Defizite gegenüber dem klassischen SUV hat. Lediglich bei höheren Geschwindigkeiten drängt der wagen in den Kurven leicht nach außen, was aber weder an der Sicherheit noch am Fahrspaß nagt.
Auf freier Strecke können wir uns dann über den adaptiven Tempomaten freuen, der gerne das Kommando übernimmt und durch eine vorausschauende Fahrweise sowie schnelle, Gangwechsel mit unmittelbarer Gasannahme auffällt.
Die Kehren bis zum Skiort fahren waren dann aber wieder eine Sache für die Selbster-Fahrung. Hier ist es problemlos möglich, sich in rein elektrischer Fahrweise den Berg hinauf zu schlängeln, ohne den Elektromotor damit zu überfordern. Bei notwendigen Beschleunigungen hilft der Dieselmotor bedarfsweise ordentlich mit. Das ist zwar zu spüren und auch zu hören, wirkt allerdings nicht so wuchtig, wie man es erwarten würde. Nach dem Erreichen des Skiortes ist die Batterie dann auch vollständig leer. Jetzt könnte es mit dem Diesel weitergehen – oder nach 20 Minuten Pause und einer Aufladung mit 60 KW Gleichstrom wieder elektrisch. Denn dann ist die Batterie wieder zu 80% geladen.
So bleibt auch etwas Zeit, das Auto näher anzuschauen. Trotz Coupé-Dach bietet der Mercedes-AMG GLE Coupé reichlich Platz, auch in der hinteren Sitzreihe. Das Kofferraumvolumen lässt ebenfalls nicht zu wünschen übrig, also bietet sich dieser Wagen auch für die große Ausfahrt an.
Fazit:
Wer die Technik der Zukunft mit den Ansprüchen von heute in Einklang bringen möchte, trifft hiermit eine gute Entscheidung. Der Kaufpreis dürfte vermutlich bei etwa 80.000 € liegen.
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MR. GOODLIFE