Wenn man Arbeitsmarktexperten Glauben schenken mag, liegt ein Großteil der künftigen Büros in den Wohnungen der Mitarbeiter eines Unternehmens.
Die Vorteile für den Arbeitgeber liegen auf der Hand: Wenn man nicht mehr jedem Mitarbeiter einen Arbeitsplatz im Büro einrichten muss, spart dies bereits Geld. Heizen muss man ebenfalls weniger, womit schon zwei Faktoren benannt wären. Moderne Kommunikationswege können die Anwesenheit der Mitarbeiter tatsächlich weitgehend kompensieren. Und Selbstständige haben ohnehin häufig keine Alternative zum heimischen Arbeitszimmer. Was fast paradiesisch klingt, beinhaltet aber auch allerlei Tücken, wie Gespräche mit einigen Homeoffice-Nutzern ergeben haben. Hier kommen einige der meistgenannten Knackpunkte.
1. Fehlende Selbstdisziplin:
Die größte Tücke zuerst: Gerade dann, wenn es bei der Arbeit im Homeoffice nicht auf die Minute ankommt, meldet sich der innere Schweinehund gerne lautstark zu Wort. Dann neigt man dazu, länger zu schlafen, die Pausen in die Länge zu ziehen oder zwischendurch gänzlich andere Dinge zu machen, die ja auch wichtig erscheinen. Wenn der Nachbar dringend Unterstützung bei der Gartenarbeit braucht, lässt sich so mancher gerne vom Computer weglocken.
2. Die Verquickung von privaten und beruflich genutzten Geräten:
Telefon, Computer und alle Peripheriegeräte sollten idealerweise nur privat oder beruflich genutzt werden, aber nie für beides. Sonst beantworten die Kinder am Ende geschäftliche Anrufe oder blockieren die Geräte, wenn wichtige Telefonate zu führen sind. Auch sollte man vermeiden, dass private und berufliche E-Mail-Korrespondenz irgendwie miteinander verquickt werden kann.
3. Nicht zu wissen, wann Schluss ist:
Das Gegenteil des inneren Schweinehundes ist das innere Fleißbienchen. Da doch aus dem Homeoffice die Fahrt in die Firma wegfällt, kann man doch problemlos abends bis in die Puppen arbeiten. Doch gerade im Homeoffice ist es wichtig, den Computer irgendwann auch mal abzustellen und sich den wohlverdienten Feierabend zu gönnen. Dann sollten idealerweise auch keine Kollegen mehr anrufen.
4. Zu wenig Kommunikation:
Ein Knackpunkt in doppeltem Sinne. Denn erstens ist auch im Zeitalter von E-Mail, Skype & Co. aus der Ferne keine Kommunikation wie im Büro gegeben. Auch wichtige Dinge (oder solche, die sich noch als wichtig entpuppen könnten) fallen da schon mal unter den Tisch. Außerdem kann der fehlende persönliche Kontakt zu den Kollegen auf die Laune drücken und schlimmstenfalls sogar ein Gefühl der Einsamkeit erzeugen.
5. Schlechtes Gewissen:
„Während Kollegin X eine ganze Stunde ins Büro braucht, darf ich in den eigenen vier Wänden arbeiten.“ Solche oder ähnliche Gedanken treiben viele Menschen um, die ganz oder zeitweise im Homeoffice arbeiten können. Ein schlechtes Gewissen ist aber kein guter Berater, um produktiv arbeiten zu können – und wie hier beschrieben hat ja auch das Homeoffice seine Nachteile.
6. Bewegungsmangel:
Wenn man zwischen Bett, Bad, Küche und Büro nur jeweils dreieinhalb Schritte zu gehen hat, bedeutet dies eine Steilvorlage für Bewegungsmangel. Ganz anders als bei dem Kollegen, der bei Wind und Wetter 20 Kilometer in die Firma radelt. Also ist es am besten, sich selbst Pausen für Bewegung einzuplanen. Dabei kann es sich um Fitnessübungen handeln, aber auch um einen kurzen Spaziergang durch den nahen Park.
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