McDonalds eröffnet Flagship-Store in Apple-Manier

Beim Shopping wird immer auch das Lebensgefühl der jeweiligen Generation erkennbar. Vor Jahren genügte es noch, neue Produkte auf möglichst großer Fläche in hellem Licht zu präsentieren. Nicht zuletzt durch das boomende Onlinegeschäft ist es heute aber schwieriger, Menschen für das klassische Shopping zu begeistern.

Vor allem im höheren Preissegment setzen die Händler (bei denen es sich häufig auch um die Hersteller handelt) mittlerweile gerne auf eine elegante, designorientierte Umgebung. Ein Vorbild hierfür ist Apple: In den großen Stores des Unternehmens darf sich der Kunde fühlen wie der Besucher einer Vernissage. Auch wenn die Art der Präsentation natürlich die Produkte selbst nicht verändert, so erscheinen diese dennoch in einem vollkommen neuen Licht, wodurch das Kaufinteresse nachweislich gesteigert wird.

Ein Burger ist kein Apfel – oder?

Die Fastfood-Kette McDonalds scheint im Laufe ihrer bald achtzigjährigen Geschichte die entscheidenden Weichen längst gestellt zu haben. Die angebotenen Speisen sind stets ein Kompromiss, auf den sich alle einigen können und schmecken immer gleich, ob in Bamberg, Baku oder Buenos Aires. Auch das Interieur scheint sich überall zu wiederholen: Zwar ist selbiges nicht sonderlich elegant, dafür aber praktisch und relativ bequem.

McDonalds Flagship-Store Chicago

Dass auch McDonalds in der Lage ist, die Dinge noch einmal komplett neu zu denken, beweist das Unternehmen jetzt in Chicago. Denn in der Stadt, die bald den Hauptsitz von McDonalds beherbergen wird, entsteht ein rund 19.000 Quadratmeter großes Restaurant, wie man es weltweit kein zweites Mal findet. Vorherrschende Materialien sind Stahl, Glas und Holz, was bereits eine offene, luftige Atmosphäre verspricht. Eine Vermutung, die sich beim Blick ins Innere bestätigt. Im Erdgeschoss findet man eine Grünanlage mit mehr als 70 Bäumen. Dazwischen kann man nicht nur sitzen und essen, sondern auch flanieren und entspannen.

Begrünt ist aber auch die Dachfläche, die auf diese Weise das Regenwasser nutzt und zur Klimatisierung des gesamten Gebäudes beiträgt. Auf Energieeffizienz wird selbstverständlich auch bei der Beleuchtung sowie im Küchenbereich geachtet.

Unterm Strich geht es McDonalds ganz klar darum, das eigene Image aufzupolieren und eine gewisse Eleganz auszustrahlen. Auch hier gilt natürlich, dass sich der Geschmack der Speisen nicht ändert (was viele Menschen gut, einige womöglich auch schlecht finden werden) und auch gesundheitliche Aspekte sowie die Nährwerte nicht besser werden. Wenn dieses Konzept aber dazu beiträgt, auch Burger und Pommes wieder bewusster zu genießen, ist das mehr als begrüßenswert. Dann wäre es schön, wenn McDonalds diesen neuen Weg nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern irgendwann auch in Europa geht.

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