Wahrscheinlich bist Du, wie fast jeder Mensch, für ein offenes und ehrliches Wort. Trotzdem ist es nicht leicht, seinem eigenen Chef klar die Meinung zu sagen – zumal dann, wenn die anders ist als seine eigene. Es braucht also eine Strategie, wie Du am besten vorgehst. Vielleicht helfen Dir die folgenden Tipps dabei weiter.
1. Bitte nicht ohne Termin!
Auch Dein Chef hat seinen vollbepackten Arbeitstag. Wenn Du ihm mitten im größten Stress mit wichtigen Anliegen kommst, wäre das äußerst ungünstig. Mit einem Termin hast Du die besseren Karten, auch ein offenes Ohr Deines Chefs zu bekommen.
2. Immer mit Struktur!
Mach‘ Dir im Vorfeld des Gesprächs genaue Gedanken über Dein Anliegen. Wenn Du Probleme ansprichst, dann benenne sie möglichst chronologisch. Wichtig ist auch, dass sie nicht als Vorwurf verpackt sind und auch nicht in einem meckernden Tonfall vorgetragen werden. Sachlichkeit kommt hier immer noch am besten an.
3. Bring‘ eigene Lösungsvorschläge mit!
Wahrscheinlich wird Dein Chef Dich genau danach fragen: Was würdest Du gerne auf welche Weise verbessert wissen? Wenn Du nur auf den Problemen herumreitest, aber keinerlei eigene Lösungsansätze beisteuern kannst, wird er Dich als Nörgler abstempeln, der ihm nur die Zeit stehlen will. Wenn Du Dir hingegen eigene Gedanken über die Lösung gemacht hast, wird er Dich wahrscheinlich sogar als konstruktiv in Erinnerung behalten. Wer weiß, wofür das im Verlauf Deiner Karriere noch gut sein kann?
4. Bitte immer sachlich bleiben!
Vorwürfe, die emotional vorgetragen werden, kommen nie gut an. Auch dann, wenn sie nicht gegen Deinen Chef selbst gerichtet sind. Also behalte Deine Emotionen im Griff und versuche, die Argumente so neutral wie nur möglich vorzubringen. Natürlich solltest Du es vor allem vermeiden, Deinen Chef persönlich anzugreifen, immerhin steht er in der Hierarchie über Dir. Kritik darfst Du trotzdem üben, allerdings solltest Du sie unbedingt in die richten Worte kleiden.
5. Kritik bitte nur mündlich!
Wenn Du bereits bei der Vereinbarung eines Gesprächstermins eine wütende, eventuell teilweise unangenehme E-Mail schreibst, könnte diese eventuell gegen Dich verwendet werden. Sollte der Chef auch auf neutral vorgebrachte, mündliche Kritik unangemessen reagieren, so steht im schlimmsten Fall Aussage gegen Aussage. Bei schriftlichen Aussagen hingegen hat er Dich womöglich in der Hand und könnte diese gegen Dich verwenden.
6. Bitte keine Verallgemeinerungen!
Es sei denn, Du bist Dir deren Wahrheitsgehalt sicher. Wenn Du aber angibst, „immer“ und „als Einziger“ Überstunden leisten zu müssen oder „als Einziger“ keinen Urlaub genehmigt zu bekommen, so bewegst Du Dich auf dünnem Eis. Besser ist hier die konkrete, nur auf Dich bezogene Form. Auch macht es sich nicht gut, Dich hier ständig mit namentlich genannten Kollegen zu vergleichen, denn damit könntest Du zum unkollegialen Neider abgestempelt werden.
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