Cullinan. Bisher war eindeutig, wer oder was unter diesem Namen zu verstehen ist: Der Cullinan-Diamant, 1905 von Thomas Cullinan in der eigenen, südafrikanischen Mine gefunden, ist mit einem Rohgewicht von 3106,75 Karat der bisher größte seiner Art.
Rolls-Royce ist seit jeher nicht durch das Tiefstapeln bekannt. Doch wenn die britische BMW-Tochter ihrem jüngsten Baby einen derart großen Namen mitgibt, so muss sich dahinter wirklich Großes, Großartiges verbergen.
Versetzen wir uns gedanklich zurück in die Cullinan-Mine.
Würde man einem reichen Minenbesitzer wie Thomas Cullinan heute ein Auto verkaufen wollen, so müsste dies so standesgemäß wie geländegängig sein, immerhin hat wohl keine Diamantenmine dieser Welt eine eigene Autobahnausfahrt. Cullinan würde sich also für einen komfortablen SUV entscheiden. Dass ausgerechnet Rolls-Royce sich dabei angesprochen fühlt, klingt wie ein Widerspruch in sich. Zwar sind die Autos der britischen Edelmarke seit jeher für eine gewisse Robustheit bekannt – ein Geländewagen oder SUV war bisher aber nicht dabei. Bisher, wohlgemerkt.
Der Cullinan: Eine Revolution im Hause Rolls-Royce.
Bereits Sir Henry Rolls gab die Richtung vor: „Strebe nach Perfektion in allem, was Du tust. Nimm das Beste und mache es besser. Falls es noch nicht existiert, entwirf es.“
Da es bisher noch keinen SUV von Rolls-Royce gab, lag die Messlatte also so hoch, dass der Name Cullinan genau passend erschien. Der nun veröffentlichte SUV entstand, wenn man den britischen Autobauern Glauben schenken mag, aus Kundenwünschen heraus. Vor allem die jungen Kunden fragen vermehrt nach Fahrzeugen, die nicht nur den für Rolls-Royce typischen Luxus bieten, sondern wirklich für jedes Terrain geeignet sind. Bekannt ist auch, dass die Kunden der Briten keine Kompromisse erlauben. Dass ein SUV dennoch eine extrem hohe Flexibilität erfordert, war für die Fahrzeugbauer kein Hindernis, sondern eine Herausforderung.
Entstanden ist ein SUV, der im Fond Platz für drei Passagiere bietet. Die einzeln umklappbaren Sitze sind dabei für einen Rolls-Royce ebenso revolutionär wie die elektrisch zu öffnende Heckklappe. Selbstverständlich sind die Rückseiten der Sitze rutschfest verkleidet, um Bestoßungen durch die im Kofferraum transportierten Gegenstände zu vermeiden. Diese Gegenstände dürfen übrigens richtig groß sein: Der Cullinan hat ein Kofferraumvolumen von 560 Litern, ohne Heckablage lässt sich diese auf volle 600 Liter erweitern. Mit umgelegten Rücksitzlehnen entsteht eine Durchladefläche von 2,245 Metern.‘
Dass der Kofferraumboden per Knopfdruck elektrisch angehoben werden kann, ist beim Beladen eine zusätzliche Hilfe. Bei normaler Beladung trennt eine Glaswand den Gepäckraum von der Passagierkabine. So kann man dort ungestört allen Komfort des Fahrzeugs genießen. Neben USB-Anschlüssen für jeden Passagier sind dies vor allem das gläserne Panoramadach und der Getränkeschrank mit Whisky und Sekt nebst passenden Gläsern. Dafür, dass diese auch bei unwegsamem Gelände nicht zu Bruch gehen, sorgt die spezielle, individuell auf die einzelnen Räder zugreifende Federung.
Ein Traum. Auch für den Fahrer.
Die technischen Merkmale fallen bei Rolls-Royce eigentlich in den Bereich des Understatements. Trotzdem darf sich der Fahrer nicht nur über die modernsten Fahrassistenzsystemen inklusive Nachtsichtfunktion und Querverkehrswarnung sowie ein 7×3 Zoll großes Head-Up-Display freuen. Auch der 6,75-Liter-V12-Motor mit 571 Pferdestärken und einem maximalen Drehmoment von 850 Nm dürften jeden Chauffeur begeistern.