„Pur und unverfälscht.“ Mit diesen Worten beschreibt McLaren auf der eigenen Website den neuen Elva in kurzen und knappen Worten. Derart viel Understatement muss man sich erst einmal leisten können angesichts eines Wettbewerbs, der zuerst mit Leistungsdaten und ausgeklügelter Technik punktet. Aber McLaren ist eben McLaren – und macht seine eigenen Spielregeln.
Natürlich könnte man auch nach diesem beinahe bescheidenen Einstieg auf die Technik zu sprechen kommen, die sich unter der wunderschönen, dynamisch geformten Karosserie aus Kohlefaser verbirgt. Doch stattdessen wird erst einmal die perfekte Aerodynamik des leichtesten McLaren-Straßenfahrzeugs aller Zeiten betont. Gerade einmal drei Hauptelemente wurden dafür zusammengefügt und ein Fahrzeug wie aus einem Guss geschaffen.
Die technischen Details erfährt man hier ganz nebenbei: Angetrieben wird der Elva von einem 4,0-Liter-Twin-Turbo-V8 mit 815 PS und 800 Nm Drehmoment. Störende Turbulenzen, wie sie bei höheren Geschwindigkeiten durchaus auftreten können, werden durch das ausgeklügelte Active Air Management System eliminiert. Und das System Proactive Chassis Control II verleiht dem Fahrzeug auf der Straße wie auf der Rennstrecke eine wohl nicht zu übertreffende Agilität. Gesinterte Carbon-Keramik-Bremsen sind dabei ein nicht zu unterschätzendes Detail, das Performance und Sicherheit deutlich optimiert.
Back to the Roots
Kaum ein Autobauer kann im Rückspiegel die Zukunft entdecken. Es sei denn, die eigenen Ingenieure hatten bereits in der Vergangenheit visionäre Ideen, die es sich wieder aufzugreifen lohnt. Beim Elva hat man ich erkennbar an Bruce McLarens offenen Rennwagen der 1960er Jahre orientiert. Die Formensprache von M1A, M1B und M1C war die gleiche, wie sie nun auch im aktuellen Elva tonangebend ist. Auch damals waren die Elvas für die Straße zugelassen, extrem leicht und boten Fahrspaß par excellence.
Fazit?
Der Verzicht auf Schnickschnack ist keineswegs ein fauler Kompromiss. Der Elva ist im höchsten Maße elegant und auch in der Hinsicht ein tolles Auto für Liebhaber. Allerdings will er auch bewegt werden und ist deshalb zu schade, um als reines Sammelobjekt in die Garage gestellt zu werden.
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MR. GOODLIFE