Wer zu den Besten seines Fachs gehört, kann sich ein Höchstmaß an Understatement leisten. Daher ist es auch kein echtes Wunder, dass der neue Porsche 911 GT3 RS, der auf dem Genfer Autosalon (08. – 18. März 2018) Premiere feiert, fast bescheiden daherkommt. Denn optisch lässt er sich kaum von seinem bereits erhältlichen, jedoch spürbar schwächeren „Bruder“ unterscheiden. Die Heck- und Frontschürzen sind hier ebenso vorhanden wie der starre Heckflügel, den Porsche bereits beim Vorgänger verbaut hat. Man muss schon sehr genau hinschauen (und sich zudem eingehend mit den Fahrzeugen von Porsche auseinandergesetzt haben), um die behutsamen Anpassungen im Design zu erkennen.
Die aerodynamische Karosserie wurde gewichtsmäßig optimiert, was sich auch ins Innere des Fahrzeugs fortsetzt: Die Türen wurden in Leichtbauweise gefertigt und mit Ablagenetz sowie Öffnerschlaufen versehen. Auch die Dämmung sowie die Fondabdeckung wurden besonders leicht gebaut, um weiteres Gewicht einzusparen. Natürlich wurde stets darauf geachtet, dass diese Reduktion nicht zu Lasten der Sicherheit geht. Zu dieser tragen auch die sportlichen Vollschalensitze aus Carbon bei.
Also alles leichter, luftiger, vielleicht auch schwächer?
Wieder wissen die Zuffenhausener Autobauer zu überraschen. Denn was anderswo eine komplette Verschlankung des Autos bedeuten würde, ist bei Porsche eigentlich nur Mittel zum Zweck. Wenn man also am Gewicht der Karosserie spart, kann man technisch noch eins drauflegen. Dank eines Leergewichts von nur 1400 Kilogramm kann der 4-Liter-Sechszylinder mit 520 PS in gerade einmal 3,2 Sekunden aus dem Stand auf einhundert Stundenkilometer beschleunigen und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 312 km/h. Mit dem speziell abgestimmten 7-Gang-Getriebe ist Fahrspaß pur garantiert, und zwar bei jeder Geschwindigkeit.
Straße oder Rennstrecke? Der GT3 RS kann beides!
Wer den Porsche 911 GT3 RS auf der Rennstrecke fahren möchte, kann sich für ein optional erhältliches Paket entscheiden. Dann gibt es zusätzlich einen Überrollbügel, einen Handfeuerlöscher, einen Sechspunkte-Gurt sowie eine Vorrüstung für den Batterietrennschalter. All dies soll zu einem Höchstmaß an Sicherheit beitragen.
Meistens wird der neue Porsche aber vermutlich auf der Straße fahren dürfen. Für diesen „normalen“ Gebrauch wurden spezielle Sportreifen in den Größen 265/35 für vorne und 325/30 für hinten entwickelt.
Porsche-Fans sind Puristen
Wer Porsche fährt, dem geht es um den Fahrspaß, aber nicht um überflüssigen Schnickschnack. Daher wirkt das Cockpit auf all jene, die mit dem Zuffenhausener Sportwagen wenig vertraut sind, recht spartanisch. Tatsächlich ist aber alles vorhanden, was für eine sportliche Fahrt benötigt wird. Und mal ehrlich: es würde doch niemand einen Porsche 911 GT3 RS für mehr als 195.000 Euro kaufen, um damit die Schwiegermutter zum Kaffeeklatsch zu kutschieren.
Mehr Infos: Porsche
MR. GOODLIFE