Der neue Ferrari Roma stellt sich vor: Ferrari einmal ganz anders?!
Einige Merkmale scheinen bei bestimmten Fahrzeugmodellen geradezu unverzichtbar zu sein. Dies gilt insbesondere bei den Autos der Ober- und Spitzenklasse. Wenn sich ein Hersteller dennoch anschickt, einmal über den eigenen Schatten zu springen, ist dies mehr als mutig. Schon als Porsche vor rund vierzig Jahren Modelle wie den 924 und den 928 aus der Reihe tanzen ließ, waren nicht alle Fans begeistert. Und definitiv ist man sich auch in Maranello bewusst, dass der Roma polarisiert. Dies nimmt man aber bewusst in Kauf, denn die klassischen Modelle müssen für den Roma ja schließlich nicht weichen.
Typisch Ferrari? Mit einem 3,9-Liter-Biturbo-Motor, einer Leistung von 620 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 320 Stundenkilometern bedient der Ferrari Roma ganz eindeutig die Ferrari-Klischees.
Darüber hinaus hat man in Maranello aber augenscheinlich versucht, alles anders zu machen. Die Form lässt eher an die erwähnten, mittlerweile betagten Porsche-Modelle denken, in die man den Chrysler Crossfire eingekreuzt hat. Auch nach dem typischen Ferrari-Rot muss man hier lange suchen, denn man hat sich für eine Art italienischen Silberpfeil entschieden. Würde Marty McFly von heute aus in die Zukunft reisen, so fände er im Ferrari Roma einen stilechten Nachfolger für seinen DeLorean.
Auf einen Fluxkompensator muss der Fahrer beim Serienmodell leider verzichten. Dafür haben ihm die Ingenieure aber auch im Interieur all jene Technik verpasst, die das Fahren angenehmer und komfortabler macht. So sind alle Instrumente digital. Neben einem Hochkant-Touchscreen in der steil ansteigenden Mittelkonsole hat man dem Beifahrer einen eigenen, kleiner bemessenen Infotainment-Bildschirm spendiert. Ein Manko freilich, das man durchaus in Kauf nehmen kann, denn bei diesem sportlichen Fahrzeug kommt die Unterhaltung sowieso eher von der Straße.
Sofern man nicht im Stau steht jedenfalls. Und sofern man nicht eingepfercht auf einem der winzigen Rücksitze Platz nehmen muss, die man eigentlich nur als Notsitze bezeichnen kann. Ferrari spricht bei der Anzahl der Sitzplätze daher auch nur von „2+“. Aber als Familienkutsche würde man sich den Ferrari Roma ohnehin nicht zulegen.
Die Daten des neuen Ferrari Roma:
- Motor: V8 90 Grad Turbo
- Hubram: 3855 ccm
- Leistung: 620 PS (bei 5700 bis 7500 U/min)
- Max Dremoment: 760 Nm (bei 3000 bis 5750 U/min)
- Max Speed: über 320 km/h
- 0-100 km/h: 3,4 Sekunden
- 0-200 km/h 9,3 Sekunden
Fazit:
Der Roma ist so widersprüchlich wie die Stadt, die er im Namen trägt. Wie man in Rom vieles findet, was als typisch italienisch genannt werden kann, so hat auch der Roma seine Wurzeln nicht gekappt. Trotzdem ist er erfrischend anders. Einen Massengeschmack muss er bei einem vermuteten Kaufpreis ab 190.000 Euro aber ohnehin nicht bedienen.
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MR. GOODLIFE