Der technische Wandel in der Mobilität ist in vollem Gange. Kein etablierter Hersteller kann es sich erlauben, ausschließlich auf Tradition und lang etablierte Konzepte zu setzen. Trotzdem muss auch bei Automobilen der Zukunft die Marke erkennbar bleiben. Mit dem Taycan schickt Porsche im Herbst 2019 ein komplett neues Auto auf die Straße. Schon auf dem ersten Blick schießt es einem dabei durch den Kopf: Es ist ein echter Porsche.
Von Hause aus ist die Zuffenhausener Fahrzeugschmiede bekanntlich auf Sportwagen spezialisiert. Über den Porsche 911 muss man selbst im südamerikanischen Dschungel nicht lange referieren, um ein anerkennendes Lächeln zu ernten. Zwar schaut man auch bei Porsche längst über den Tellerrand und hat mit Fahrzeugen wie dem Panamera oder dem Cayenne gezeigt, dass man auch jenseits von Autobahn und Rennstrecke punkten kann.
Mit dem Taycan will man in Zuffenhausen nun vor allem in technischer Hinsicht neue Wege gehen. Da war es vollkommen klar, dass er in anderen Hinsichten ein echter Klassiker werden musste: Ein Sportwagen im so bekannten wie geliebten Porsche-Look. Die flache Front mit dem großen Kühlergrill und den leicht erhabenen Scheinwerfern zieht sich seit dem Ur-Porsche durch die Modellgeschichte, um zwischenzeitlich immer nur behutsam angepasst zu werden. Hier mussten die Anpassungen vor allem aus technischen Gründen erfolgen, so Michael Maurer, Leiter Style bei Porsche. „Der Taycan ist absolut einzigartig, was die Proportionen betrifft. Normalerweise sind rein elektrisch betriebene Fahrzeuge höher als konventionelle, weil die relativ schweren und großen Batterien im Wagenboden untergebracht sind, und die Menschen darüber sitzen.“, so erklärt Maurer die Problematik. Diese Herausforderung habe man durch die Entwicklung spezieller „Fußgaragen“ gelöst. Maurer verspricht, dass so auch bei einer sportlichen Fahrzeughöhe eine komfortable Sitzposition gewährleistet sei.
Erst die Technik oder erst das Design?
Oft ist das technische Gesamtpaket bereits fertig, wenn es den Automobildesignern als ein neues Projekt vorgelegt wird. Beim Taycan hingegen war die Design-Abteilung von Beginn an eingebunden. Die Beteiligten sind überzeugt, dass dies der beste Weg war, dem vollkommen neuen Auto technisch wie optisch den besten Schliff zu verleihen. Die bereits erwähnte Unterbringung der Akkus ist hier nur ein Beispiel, für dessen Lösung man an den Designern nicht vorbeikam. Aber auch vermeintliche Kleinigkeiten wie die beim Elektroauto nutzlosen Endrohre spielen für die optische Gesamterscheinung eine wesentliche Rolle.
Einige Designaspekte fallen dem Betrachter sogar erst auf den zweiten oder dritten Blick auf, sind aber für die Funktion des Autos von zentraler Bedeutung. So haben Lufteinlass und -Austritt einen großen Einfluss auf die Aerodynamik – für Sicherheit, Fahrspaß und Reichweite.
Maurer sieht übrigens eine große Zukunft für den Taycan voraus: „Meine Vision ist, dass der Taycan die Ikone dieser neuen Ära wird, fast so etwas wie ein Synonym für rein elektrisch betriebene Sportwagen. So wie es der 911 in den vergangenen Jahrzehnten in seinem Bereich geschafft hat.“
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MR. GOODLIFE