Hach, wie schön war doch die Kindheit. Spielend sortierten wir die Dinge in Schubladen ein – oft genug, ohne sie wirklich zu kennen. Coca-Cola oder Pepsi, Adidas oder Puma, FC Bayern oder BVB, Porsche oder Ferrari. Niemand von uns konnte die Dinge wirklich objektiv vergleichen, trotzdem waren wir entweder glühende Anhänger oder erbitterte Gegner. Im Falle der Autos hieß das: Ferraris sind das Beste, was Menschen auf die Räder stellen können, also könnte ein Porsche da niemals mithalten.
Heute lächeln wir über die Vehemenz, mit der wir damals unsere kaum unterfütterte Meinung Ansicht vertraten. Spannend ist in diesem Zusammenhang jedoch: Der Wettstreit zwischen Ferrari und Porsche wird tatsächlich weiterhin geführt. Und mit dem 488 Pista tritt Ferrari an, es mit dem Porsche 911 GT2 RS aufzunehmen. Wenn man die Datenblätter miteinander vergleicht, macht tatsächlich der Italiener das Rennen. Aber der Reihe nach.
GTO? Pista!
Das Kürzel GTO ist bei Ferraristi geradezu legendär. Viele hatten erwartet, dass sich auch der 488 mit diesen drei Buchstaben schmücken darf. Allerdings schien der Hersteller diese Bezeichnung für eine unangebrachte Form des Understatements zu halten und gab dem Modell lieber den Beinahmen Pista. Was in der italienischen Sprache so kurz wie melodisch klingt, lässt sich mit „Rennstrecke“ ins Deutsche übersetzen. Das ist natürlich sperriger, aber eine klare Ansage: Auch wenn man im 488 auf der Straße unterwegs ist, so steuert man doch einen für die Rennstrecke konzipierten Boliden. Und was für einen!
Der stärkste V8 der Unternehmensgeschichte
Eigentlich kann es für die technischen Daten des 488 Pista nur ein Wort geben: Wahnsinn! Unter der Haube befindet sich ein 3,9-Liter-Biturbo-V8, der es auf sage und schreibe 720 Pferdestärken und ein maximales Drehmoment von 770 Newtonmetern bringt. Binnen 2,85 Sekunden springt der 488 Pista aus dem Stand auf einhundert Stundenkilometer, bereits nach 7,6 Sekunden kann die 200 km/h-Marke geknackt werden. Wer hier also von einem „Geschoss“ spricht, beschreibt damit eigentlich nur die Tatsachen.
Der 488 Pista: Sportlich, bequem, puristisch
Wer im neuen Ferrari Platz nimmt, wird dort von bequemen, lederbezogenen Schalensitzen mit Hosenträgergurten empfangen. So eindrucksvoll der Wagen von außen betrachtet auch wirkt: Innen wirkt er aufgeräumt, teils sogar spartanisch. Als Fahrer des siebengängigen Boliden muss man die Hände jedenfalls kaum vom Lenkrad nehmen (was man in Anbetracht seiner Kraft ohnehin nicht tun sollte). Alle wesentlichen Bedienelemente sind jedenfalls vom Lenkrad aus zu erreichen, was eine besonders geringe Ablenkung bedeutet.
Der aufleuchtende Schaltblitz, der bei der Wahl des richtigen Gangs helfen soll, mag von geübten Autofahrern vielleicht belächelt werden. Wenn man aber keine sonderliche Erfahrung mit Supersportwagen hat, erweist sich diese Hilfe während der Fahrt als erstaunlich praktisch. Der Fahrspaß wird dadurch jedenfalls nicht reduziert.
Irgendwie haben wir es doch bereits als Kinder gewusst: Ferrari zählt zu den Besten der Besten.
Mehr Infos: Ferrari
MR. GOODLIFE