Bei einem Bordcomputer mit Touchscreen handelt es sich um kein sonderlich exklusives Ausstattungsmerkmal mehr. Entsprechend arbeiten die Unternehmen der Automobilindustrie auch in diesem Bereich daran, sich stetig weiterzuentwickeln. Ein besonders innovatives Konzept hat nun BMW auf der Elektronikmesse Consumer Electronics Show (CES) im Januar 2017 vorgestellt. Es handelt sich dabei um das sogenannte BMW HoloActive Touch, das die Vorzüge des BMW Heads-up-Display, der Gestensteuerung und der Bedienung eines Touchscreens in sich vereint.
Das Innovative daran: Das Bedienelement ist völlig immateriell und schwebt frei im Raum. Durch Spiegel wird ein Hologramm erzeugt, das jedoch nicht auf die Windschutzscheibe projiziert wird, wie es beim Heads-up-Display der Fall ist. Stattdessen schwebt das Element in voller Farbe neben dem Lenkrad auf Höhe der Mittelkonsole. Die Bedienung erfolgt über Fingergesten und virtuelle Tastendrücke. Das System erkennt über eine Kamera, die sich neben dem Lenkrad befindet, sobald sich Finger in Richtung der Projektion bewegen, und übermittelt die Funktionen an den Bordcomputer. Im Erfolgsfall werden Ultraschallwellen auf den Finger gelenkt und erzeugen ein leichtes Kribbeln. So erhält man als Nutzer ein haptisches Feedback.
Zu Beginn handelt es sich um ein leicht gewöhnungsbedürftiges Bedienkonzept. Kein physischer Widerstand beim Bedienen, ein leichtes Kribbeln beim Tippen und Wischen in der Luft sowie die Interaktion mit einem Hologramm – das BMW HoloActive Touch ist ungewöhnlich und innovativ zugleich. Durch das verzögerungsfreie Zusammenspiel von Bedienung, Funktionsübertragung und haptischem Feedback fällt das Konzept jedoch sehr intuitiv und gelingt schnell zuverlässig.
Im aktuellen Entwicklungsstand sind auf der Projektion horizontale Kacheln angeordnet, über die die gewünschten Funktionen gesteuert werden können. Auch können darüber die Services von BMW Connected genutzt werden. Gerade im Hinblick auf den generellen Fortschritt im Automobilbereich dürfte sich dieser Funktionsumfang jedoch noch deutlich erweitern. Gerade für das vollautomatisierte Fahren können umfassende Komfort-, Unterhaltungs- und Kommunikationsfunktionen äußerst attraktiv sein.
Allerdings könnte sich durch diese Technik auch das komplette Interieur eines Fahrzeugs verändern. Schließlich ist man nicht zwangsläufig darauf angewiesen, die Projektion nur über der Mittelkonsole zu halten. So könnten theoretisch andere Knöpfe und Bedienelemente im Fahrzeug ebenfalls durch weitere virtuelle Bedienelemente ersetzt werden. Wie lange eine solche Entwicklung dauert, ist nicht absehbar. Dass es nicht lange dauern muss, hat BMW auf der CES 2015 mit der Gestensteuerung bereits gezeigt. Diese ist bereits in den Modellen der neuen BMW 7er- und 5er-Reihen verfügbar.
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MR. GOODLIFE
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