Im ersten Augenblick könnte man denken, dass vor allem die immer effizienteren und stärkeren Motoren der Fahrzeuge für immer schnellere Rundenzeiten auf den Rennstrecken dieser Welt verantwortlich sind. Natürlich ist dies neben dem fahrerischen Können ein nicht ganz unerheblicher Aspekt. Doch schon vor Jahrzehnten konnten Spitzengeschwindigkeiten erreicht werden, die den heutigen Werten kaum nachstehen. An anderer Stelle hat sich indes extrem viel getan: Die Reifen etwa erreichen heute eine zuvor nie dagewesene Performance.
Als Reifenhersteller mit jahrzehntelanger Erfahrung erweist Michelin sich an dieser Stelle als besonders innovativ und bringt Erkenntnisse aus dem Rennsport regelmäßig auf die öffentliche Straße.
Beim kürzlichen Vergleich der beiden Semi-Slick Reifen Michelin Pilot Sport Cup 2 und Cup 2 R wurden auf der Teststrecke in Ladoux tiefere Einblicke in diese Strategie gewährt.
Slicks sind ja eigentlich eine Sache für professionelle Rennsport-Boliden. Jeder Autofahrer weiß, dass die Fahrt mit profillosen Reifen gefährlich sein kann und deshalb auch aus guten Gründen im öffentlichen Straßenverkehr verboten ist. Bei Michelin hat man sich also an die Quadratur des Kreises begeben: Wie lassen sich Sicherheit und Alltagstauglichkeit mit den Erkenntnissen aus dem Rennsport kombinieren? Als Antwort auf diese Frage sind zwei Semi-Slick-Reifen entstanden, die durchaus zu überzeugen wissen.
Wer regelmäßig an Track Days teilnimmt, kennt das Problem: Eigentlich möchte man aus seinem Reifen jede Zehntelsekunde herauskitzeln. Andererseits möchte man dafür nicht extra die Reifen wechseln. Der Michelin Pilot Sport Cup 2 löst dieses Problem. Denn der Semi-Slick Reifen besitzt eine Straßenzulassung. Von seiner Profilgestaltung und der eingesetzten Gummimischung kommt er einem Rennreifen sehr nahe. Sein Profil wirkt extrem glatt, trotzdem bietet er auch bei schwierigeren Straßenverhältnissen Grip – sogar bei Nässe die notwendigen Sicherheitsreserven. Man kann ruhigen Gewissens sagen, dass der Cup 2 das Beste aus den Welten des Rennsports und des Alltags miteinander kombiniert. Immerhin konnte Michelin damit nicht nur uns, sondern auch die strengen Zulassungsbehörden überzeugen.
Zulassungstechnisch muss die Entwicklung des Cup 2 R eine echte Gratwanderung gewesen sein. Kein anderer Reifen mit Straßenzulassung ist näher am „echten“ Slick als dieser. Mit seinen wenigen Profilrillen und der nochmal weicheren Gummimischung, die direkt aus dem Motorsport abgeleitet wurde, hat dieser Reifen eine noch bessere Haftung auf dem trockenen Asphalt als der Cup 2. Dies erlaubt nochmals deutlich verkürzte Rundenzeiten auf der Rennstrecke, wovon wir uns selbst überzeugen konnten. Unsere Rundenzeit von 01:11:80 auf der Teststrecke konnten wir mit diesen Reifen um ganze drei Sekunden auf 01:08:70 verbessern.
Die Qual der Wahl haben ohnehin nur recht wenige Fahrer, denn der Cup 2 R ist gegenwärtig nur für die Modelle Porsche GT2 RS, GT3 RS und den Ferrari 488 Pista erhältlich. Doch wer eines dieser Modelle sein Eigenen nennt, öfter mal auf der Rennstrecke unterwegs ist und absolute Spitzenzeiten erreichen möchte, dem sei der Cup 2 R ans Herz gelegt. Ein vergleichbares Grip-Erlebnis haben wir bis dato noch nicht erlebt.
Da der Cup 2 R durch seine weichere Gummimischung auf öffentlichen Straßen nicht die nötige Temperatur erreicht, um sein volles Potential entfalten zu können, und hauptsächlich auf Fahrten auf trockenem Asphalt abzielt, ist der Cup 2 der deutlich bessere Alltagsreifen.
Weitere Informationen zu den beiden Reifen: Cup 2 & Cup 2 R
MR. GOODLIFE
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