Seit schier endloser Zeit wird klar unterschieden: Einerseits gibt es Fahrzeuge, die für die Straße konzipiert wurden, andere eignen sich ausschließlich für die Rennstrecke. Wenn man also ein Formel-1-Auto an der Tankstelle vorfahren sieht, handelt es sich definitiv um einen Werbespot. Einige wenige Hersteller jedoch wagen sich an den Spagat, Autos für beide Einsatzgebiete herzustellen. Der neue Porsche 911 GT3 RS gehört also klar zu den Ausnahmefahrzeugen. Aufhorchen lässt er aber aus anderen Gründen.
Ein eindrucksvolles Auto …
Normalerweise sind Motorgeräusche bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor schlicht ein notwendiges Übel. Bei diesem Porsche ist das vollkommen anders: Sobald der Sechszylinder seine 520 Pferdestärken erklingen lässt, ist das nicht nur für eingefleischte Motorsportfans wie Musik. Von null auf einhundert Stundenkilometer springt er geradezu in einer Zeit von nur 3,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 312 km/h. Trotz Straßenzulassung dürften die im Alltag aber kaum zu erreichen sein – zu dicht ist hierzulande der Straßenverkehr. Auf der Rennstrecke freilich kann das Auto zeigen, was es kann.
… und ein toller Rekord!
Der Nürburgring wird von Rennfahrern wie von Fans gerne auch als „Grüne Hölle“ bezeichnet. Ein Name, der auf viele Fahrer freilich einen besonderen Reiz ausübt. Der Porsche-Werksfahrer Kévin Estre ließ sich also nicht zweimal bitten, als er den neuen 911 GT3 RS über die alt-ehrwürdige Rennstrecke steuern durfte. Für seine Testfahrt boten sich dem 29jährigen Franzosen optimale Bedingungen: Trockene Straße bei einer Lufttemperatur von 14 und einer Streckentemperatur von 18 Grad sind geradezu perfekt, um ein Auto wie den neuen Porsche so richtig ausfahren zu können. Die Rekordrunde, die der Fahrer in gerade einmal 6.56,4 Minuten durchfuhr, startete er exakt um 11:40 Uhr. Beeindruckend: Die Rekordzeit des Vorgängermodells wurde um volle 24 Sekunden unterboten. Ein Wert also, wie er im Rennsport eigentlich kaum noch vorkommt.
Ein Rennwagen mit Straßenzulassung
Frank-Steffen Walliser, Leiter bei Porsche Motorsport und GT-Fahrzeugen, kann seinen Stolz kaum verbergen: „Kein anderes Modell von Porsche ist so nah am Rennsport wie der neue GT3 RS. Hier sind viele innovative Ideen aus dem Spitzenmotorsport, zum Beispiel aus dem 911 GT3 R eingeflossen. Das macht unsere Philosophie für die GT-Modelle aus. Spitzentechnik muss faszinierend aber auch erlebbar sein. Die Nordschleife ist in diesem Zusammenhang immer noch der härteste Prüfstand für unsere Ideen.“
Die Messlatte wurde also selbst in eine große Höhe gehängt. Aber Auto-Enthusiasten sind sich sicher, dass die Zuffenhausener auch diesmal weit mehr halten, als sie versprechen.
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MR. GOODLIFE