• Vom Fahrer zum Passagier – Pilotiertes Fahren mit „Jack“
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    Vom Fahrer zum Passagier – Pilotiertes Fahren mit „Jack“

    11. Mai 2016

    Es hört sich ein wenig an wie Science-Fiction und ist doch bereits Realität. Der Wunsch nach einem autonom fahrenden Fahrzeug dürfte spätestens seit David Hasselhoff und Knight Rider in einigen Autoherzen schlummern. Optisch weit von K.I.T.T. entfernt, doch nicht mit weniger Technik ausgestattet, ist „Jack“ aktuell auf der A9 unterwegs und entlastet durch Pilotiertes Fahren seine Fahrer.

    Keine zwei Minuten nachdem wir im Audi A7 piloted driving concept die Ausfahrt auf die A9 genommen haben, meldet sich der Bordcomputer mit der Meldung „Piloted Mode available“ im Display. Mit dem Betätigen der beiden Leuchtschalter im Lenkrad fährt es einige Zentimeter zurück, die LED-Leiste über dem Armaturenbrett erstrahlt in einem angenehmen Grün und Chauffeur „Jack“, wie ihn die Ingolstädter getauft haben, übernimmt das Steuer.

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    Zugegeben: Es ist ein befremdliches Gefühl, das Steuer bei 130km/h das erste Mal sprichwörtlich aus der Hand zu geben. Das Abenteuer Pilotiertes Fahren beginnt und man kann sich entspannt zurücklehnen. Oder man könnte zumindest, denn die ersten Minuten nach Übergabe der Kontrolle sind ungewohnt. Doch nach den ersten Überholmanövern und dem Einscheren vor dem Hintermann stellt sich schnell ein Vertrauensgefühl ein. „Jack“ achtet auf sämtliche Verkehrsschilder und richtet seine Geschwindigkeit auf vertrauten Strecken vorausschauend nach den Geschwindigkeitsbegrenzungen. Er hält den Abstand zum Vordermann und wechselt durch seine defensive Fahrweise auch schonmal die Spur, wenn sich von hinten ein Drängler meldet. Kurz vor Erreichen der einprogrammierten Ausfahrt meldet sich „Jack“ und fordert den Fahrer durch Audiosignale und visuelle Warnhinweise dazu auf, das Steuer wieder zu übernehmen. Kommt man nach mehreren Hinweisen der Aufforderung nicht nach, aktiviert „Jack“ das Warnblinklicht und bringt den Wagen sicher zum Stillstand.

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Alles voll im Blick

    Sein Umfeld erfasst „Jack“ durch eine Reihe an Sensoren: Long-Range-Radarsensoren und je zwei nach links und nach rechts gerichtete Mid-Range-Radarsensoren an Front und Heck ermöglichen eine 360-Grad-Rundumsicht. Zusätzliche Informationen erhält „Jack“ z.B. zur Erkennung von statischen und dynamischen Objekten in bis zu 80m Entfernung durch Laserscanner im Singleframe-Grill. Weitere vier kleine Kameras an Front und Heck und bis zu zwölf Ultraschall-Sensoren sowie eine weitwinklige 3D-Videokamera beobachten den Verkehrsraum vor dem Wagen und stellen Informationen zur näheren Umgebung bereit.

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    „Weniger Stress, mehr Sicherheit und ein Gewinn von Komfortzeit.“

    Die Vorteile, die sich durch Pilotiertes Fahren ergeben liegen auf der Hand. Audi selbst wirbt mit der Entlastung des Fahrers, die sich bei Langstreckenfahrten und Staus unverzüglich bemerkbar macht. Die Vermeidung von Unfällen, insbesondere durch die zukünftige Car-to-Car Kommunikation, wird das Fahren durch die frühzeitige Erkennung von Gefahrensituationen im Allgemeinen sicherer machen.

    Bereits der nächste Audi A8 soll Pilotiertes Fahren serienreif unterstützen – wenn auch nur bis 60 km/h auf der Autobahn. Zähe und nervenaufreibende Fahrten im Berufsverkehr oder Staus und auch ärgerliche Blitzerfotos könnten damit schon sehr bald der Vergangenheit angehören. Bis die Fahrzeuge gänzlich autonom fahren können und vor allem dürfen (hier müssen noch die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen und die Weichen für die Zulassung dieser Systeme gestellt werden) könnte es noch weitere 5 Jahre dauern. Auf Pilotiertes Fahren im vernetzten, urbanen Raum werden wir wohl noch ein paar Jahre länger warten müssen. Die aktuelle Technik wirkt jedoch bereits jetzt schon sehr ausgereift und lässt von einer interessanten Zukunft träumen, in der wir weniger Nerven beim Autofahren verlieren.

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