Gerade im Bereich der jungen, kreativen Berufe scheint es seit einigen Jahren einen regelrechten Wettbewerb um das attraktivste Büro zu geben. Zusätzlich zum möglichst individuellen Interieur spielt der Standort eine wesentliche Rolle. Wer keine Adresse am Hauptplatz nennen kann, der punktet dann womöglich mit einem Blick auf das Meer oder die Berge.
Der attraktivste Standort ist freilich jener, den man sich selbst aussuchen kann. Und am besten immer wieder aufs Neue. Dank moderner Büro- und Kommunikationstechnik ist es heute ja wirklich kein Problem mehr, das Büro an die schönsten Orte mitzunehmen.
In Kalifornien hat sich dies auch der Technologieunternehmer Jeff Kleck gedacht, der auf der Suche nach der perfekten Work-Life-Balance war. Was nützt einem der schönste Arbeitsplatz, wenn man beim Pendelverkehr zur eigenen Wohnung zweimal täglich in der Rushhour steckenbleibt? Um dieses Dilemma zu lösen, hat Kleck eigentlich sogar das Prinzip des Campings neu gedacht. Denn solch ein Wohnwagen ist bekanntlich dafür ausgelegt, dass man seine Freizeit in ihm verbringt und die Arbeit allenfalls sekundär betrachtet wird. Dabei wäre es generell kein Problem, einen Caravan vordergründig als Büro zu nutzen, also auch dementsprechend auszustatten.
Jeff Kleck wurde auf dem freien Markt jedenfalls nicht fündig, also ergriff er selber die Initiative. Mit der Bitte, ihm einen Wohnwagen Airstream Bambi II (wie er in den Jahren 1964 und 1965 gebaut worden ist), in einen mobilen Arbeitsplatz umzugestalten, wandte er sich an das Architekturbüro Edmonds + Lee aus San Francisco.
Das Ergebnis ist ein Paradies für digitale Nomaden. Es bietet nicht nur genügend Arbeitsfläche und Stauraum, sondern auch leistungsstarke Solargeneratoren, zahlreiche Steckdosen für Bürotechnik und WLAN.
Trotzdem ist es kein reines Büro. Ein ausziehbares Bett findet sich hier ebenso wie eine gut ausgestattete Campingküche und eine gemütliche Sitzecke.
Man kann davon ausgehen, dass sich Jeff Kleck mit seinem Büro den vielleicht vielseitigsten Arbeitsplatz Kaliforniens geschaffen hat – und niemanden beneidet, der seinem Job in den Hollywood Hills nachgeht. Ob er damit wohl auch für die digitalen Nomaden Europas ein Vorbild ist?
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MR. GOODLIFE