Spätestens seit der legendären Actionserie Miami Vice gilt Miami als ein Mekka in Sachen Architektur und Design. Sogar aus der heutigen Perspektive kann man der Serie, die immerhin vor mehr als dreißig Jahren abgedreht wurde, einen Hang zu stilvollem Futurismus nicht absprechen. Natürlich hat sich die Stadt im Südosten Floridas inzwischen weiterentwickelt. Zwar ist der seit jener Zeit weltberühmte Ocean Drive seinem Stil ebenso treu geblieben wie das angrenzende Art-déco-Viertel. Neue Gebäude tragen trotzdem zur Veränderung der Kulisse bei, um gleichzeitig deren Charme zu unterstreichen. Im Prinzip war es nur eine Frage der Zeit, bis das südafrikanische Architekten-Team SAOTA auch Miami für sich entdeckt. Denn deren Stil fügt sich hier einfach perfekt in die Umgebung.
Für ein Appartement in dieser Anlage würde wohl auch Sonny Crockett sein Hausboot eintauschen – allerdings müsste er zuvor in Erfahrung bringen, ob man hier auch einen Alligator als Haustier halten darf. SAOTA hat für das Anwesen jedenfalls eines der schönsten Fleckchen ausgesucht, das man in Miami finden kann. Zwischen Indian Creek Canal und Pine Tree Drive ist ein Projekt entstanden, das hier wie natürlich gewachsen wirkt. Zwar spricht das Architekten- und Designerteam von SAOTA gerne von seiner „Südafrikanischen DNA“. Hier passt das Gebäude aber derart gut hin, dass es sich durchaus auch um den Entwurf eines lokalen Architekten handeln könnte.
Natürlich ist es schön, wenn ein Gebäude ganz neue Ideen und kreative Ansätze aufgreift und Bewohner wie Betrachter dadurch inspiriert. Eine andere Kunstform ist es jedoch, das Thema einer Stadt beziehungsweise eines Viertels aufzugreifen und weiterzudenken. Im Falle von Pine Tree heißt das: Hier wurde gekonnt mit den Farben Miamis gespielt. Zusätzlich hat sich das SAOTA-Team aber auch die Freiheit zugestanden, die eigenen, inzwischen typischen Stilelemente mit einzubeziehen. Das Ergebnis ist ein gekonnter Umgang mit weißem Mauerwerk und Glas und ein geradezu spielerischer Futurismus. Alle Bereiche des Gebäudes, ob rein privat oder gemeinschaftlich genutzt, sind geradezu lichtdurchflutet. Dennoch achteten die Planer darauf, auch ausreichend schattige Bereiche im Gebäude zu schaffen. Solche sind im Süden Floridas vor allem im Hochsommer unbedingt notwendig – aber das kennt man bei SAOTA ja schließlich aus der südafrikanischen Heimat.
Klar ist: Sollte man je auf die Idee kommen, die eingangs angesprochene Fernsehserie aus den 1980er Jahren fortzusetzen, so ergäbe sich hier eine perfekte Kulisse für viele spannende Szenen. Sonny Crockett und Ricardo Tubbs hätten hier definitiv ihren Spaß.
Mehr Infos: SAOTA
MR. GOODLIFE
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