Diese Kirche in den Niederlanden wurde in ein Luxusanwesen umgewandelt

Zu den Begleiterscheinungen der Säkularisierung Europas gehören zahlreiche Kirchengebäude, die nicht mehr benötigt werden. Kirchengemeinden werden zusammengelegt und es kommt nicht selten vor, dass ein Pfarrer gleich für mehrere Gemeinden zuständig ist.

Trotzdem wird längst nicht mehr jede Kirche gebraucht, also braucht es entsprechende Konzepte für die Nachnutzung. Denn der Abriss einer Kirche darf natürlich auch nach deren Entweihung nur die allerletzte Lösung sein, wie nicht nur Kirchenvertreter beteuern. Lieber wird die Kirche später von gemeinnützigen Organisationen oder örtlichen Vereinen genutzt. Eine Alternative dazu kann es aber auch sein, das ehemals sakrale Gebäude zu einem Wohnhaus umzufunktionieren. Natürlich nicht in irgendein Wohnhaus, denn die spezielle Aura des Hauses lässt sich auch nach umfangreichen Umbaumaßnahmen nicht wegdiskutieren.

„Willkommen in unseren heiligen Hallen!“

Wenn die Bewohner der ehemals katholischen St.-Jakobs-Kirche im niederländischen Utrecht ihre Gäste mit diesen Worten begrüßen, so haben diese natürlich eine doppelte Bedeutung. Gottesdienste finden hier schon seit 1991 nicht mehr statt. Allerdings wurde die Transformation zu einem modernen Wohnhaus nicht in einem Schritt vollzogen: Bis 2007 war die Kirche Ausstellungsraum für antike Möbel, zudem fanden hier kleinere Konzerte statt. Für diese früheren Nutzungskonzepte hatte man bereits ein Zwischengeschoss eingezogen, das nun auch beim erneuten Umbau eine wesentliche Rolle spielte. Denn so konnte die für ein privates Wohnhaus so wichtige Raumaufteilung deutlich besser gelingen. 

Insgesamt hat das Architektenteam ZECC, das übrigens in den ganzen Niederlanden für spektakuläre Umbauten und Nachnutzungskonzepte alter Bausubstanz bekannt ist, auf zu viele Zwischenwände verzichtet. Die typischen gotischen Kirchenfenster wurden komplett erhalten, damit möglichst viel Tageslicht ins Innere des Hauses fallen kann. Im Gegensatz zum Interieur der meisten Kirchen wurde hier auf eine besonders helle, weitgehend weiße Einrichtung gesetzt. So wirkt das gesamte Gebäude regelrecht lichtdurchflutet. Zusammen mit den kunstvoll gestalteten Säulen sind die Fenster die wesentlichen Eyecatcher, die das Kirchenschiff auch ganz bewusst weiterhin als solches erkennen lassen. 

Auch von außen bleibt weiterhin klar erkennbar, dass es sich um eine ehemalige Kirche handelt. Das Sichtmauerwerk aus früheren Zeiten wurde komplett erhalten und dort repariert, wo es notwendig war. Auf einen Anstrich hat man ganz bewusst verzichtet.

Man kann davon ausgehen, dass sich die Umzäunung des Vorgartens regelmäßig als wichtig erweist, denn sonst hätten die neuen Bewohner sicher regelmäßig irritierte Kirchenbewohner vor ihrer Eingangstür stehen.

Das könnte Dich ebenfalls interessieren: Eine alte Kirche wird zur Luxusimmobilie