Wer an Wolkenkratzer denkt, hat sofort Bilder von New York City im Kopf. Allerdings gibt es längst andere Städte, deren Gebäude es in puncto Höhe locker mit Manhattan aufnehmen können. Das höchste Gebäude der Welt entsteht derzeit im saudi-arabischen Jeddah.
In politischer wie religiöser Hinsicht mögen die Saudis nach wie vor erzkonservativ sein, auch wenn das Königshaus seinen Bürgern mittlerweile ein paar neue Freiheiten gewährt. In anderen Aspekten ist das Land aber längst im 21. Jahrhundert angekommen und will hier ganz vorne mitspielen. Der sagenhafte Reichtum, den die Ölvorkommen den Saudis eingebracht haben, wird jedenfalls zu weiten Teilen für das Projekt Zukunft eingesetzt. Und was könnte da mehr Symbolcharakter haben als die Architektur?
Bereits der 2010 fertiggestellte, vom amerikanischen Stararchitekten Adrian Smith entworfene Burj Khalifa im benachbarten Dubai brachte den Superlativ in die Region: Mit 828 Metern gilt dieses Gebäude derzeit als das höchste der Welt.
Ausgerechnet Adrian Smith ist es nun, der sich mit dem Jeddah Tower selbst übertreffen will. Mit 1007 Metern wird hier erstmalig die 1-Kilometer-Marke geknackt. Angesichts dessen wirken die geschätzten 1,2 Milliarden Euro Baukosten fast wie ein Schnäppchen.
Dass die geplante Höhe aus Platzgründen erforderlich sei, wäre wohl ziemlich unglaubwürdig, darum ist eine solche Argumentation auch nicht bekannt. Eher will man zeigen, zu welch großartigen Leistungen die Menschen fähig sind. Und sicher will sich das saudische Königshaus mit dem Jeddah Tower auch selbst ein Denkmal setzen. Das Nutzungskonzept wirkt angesichts dessen beinahe trivial:
Büros, Wohnungen, ein 5-Sterne-Hotel und diverse Touristenattraktionen sollen hier entstehen – wobei zu letztgenanntem Punkt bisher noch nicht sehr viel bekannt ist. Klar ist aber bereits, dass auf 664 Metern Höhe (und damit in Rekordhöhe!) eine Aussichtsplattform errichtet wird. Diese Höhe, aber natürlich auch die landschaftlichen Gegebenheiten in Saudi-Arabien ermöglichen eine fantastische Fernsicht. Bei optimalen Sicht- und Witterungsverhältnissen wird man von hier über das Rote Meer hinweg bis zum 230 Kilometer entfernten afrikanischen Kontinent blicken können.
Geplant ist, dass der Jeddah Tower quasi die Basis für ein neues Wirtschafts- und Handelszentrum wird, um die sich weitere Neubauten gesellen sollen. Auch in dieser Hinsicht ist unverkennbar, dass die Saudis den Wettbewerb mit Dubai längst in Angriff genommen haben.
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MR. GOODLIFE
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