Jede Berufsgruppe pflegt ihre eigenen Klischees. Bei erfolgreichen Rappern zum Beispiel gehört ein übergroßes Ego ganz klar mit zum Geschäft. So manch ein Mitglied dieser Zunft hat sich bereits zum inoffiziellen König der eigenen Heimat erklärt. Mit dem Bau einer eigenen Stadt dürfte der Rapper Akon aber echtes Neuland betreten.
Es ging sicher nicht ganz so schnell, wie es sich der US-Rapper mit den senegalesischen Wurzeln eigentlich gewünscht hätte. Doch nun haben die zuständigen Behörden des Senegals grünes Licht erteilt für Akon City.
Allerdings klingt der Name womöglich größer, als das Projekt tatsächlich ist. Rund 120 Kilometer südlich von Senegals Hauptstadt Dakar soll in unmittelbarer Nähe des internationalen Flughafens das „nachhaltige Tourismusdorf“ Akon City entstehen. In Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz soll Akon City für den gesamten Senegal Vorbildcharakter bekommen.
Ob Akon City mit der Einführung einer eigenen Kryptowährung, die der Stadtgründer ganz unbescheiden AKoin nennen möchte, ebenfalls vorbildlich sein wird, bleibt abzuwarten.
Auch wäre es natürlich wünschenswert, wenn sich auch Senegalesen das Wohnen in Akon City leisten könnten – und als Bürger der Stadt dann nicht nur Bedienstete einer ausländischen Oberschicht wären.
Allerdings gibt es erkennbare Gründe für die Annahme, dass Akon mit der Stadtgründung wirklich Gutes im Schilde führt. Immerhin gehörte er bereits 2014 zu den Mitbegründern der Initiative „Akon Lighting for Africa“, die vielen Menschen in 18 afrikanischen Ländern durch die Nutzung erneuerbarer Energien Zugang zu Elektrizität ermöglicht.
Man darf gespannt sein, wie sich das Projekt Akon City entwickeln wird. Wir drücken die Daumen und wünschen Akon City eine großartige Zukunft. Vielleicht ist es für Länder wie den Senegal sogar vorteilhaft, wenn zukunftsweisende Projekte von Visionären mit großem Selbstbewusstsein und dem notwendigen Kapital vorangetrieben werden.
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