In Deutschland liegt derweil längst der nächste Vorschlag auf dem Tisch: Eine von der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände eingesetzte Kommission erwägt die schrittweise Heraufsetzung des Rentenalters auf 70 Jahre.
Zwar handelt es sich bisher nur um einen Vorschlag, der politisch noch längst nicht umgesetzt ist. Der Vorschlag hat es aber in sich: Gemäß aktueller Regierungspläne wird das Renteneintrittsalter schrittweise angehoben und wird 2031 bei 67 Jahren liegen. Die Kommission schlägt eine Weiterführung der Linie vor: 2040 läge die Regelaltersgrenze für den renteneintritt schon bei 68 Jahren, 2050 bei 69 und 2060 bei 70 Jahren. Außerdem fordert die Kommission, die sich aus Arbeitgebervertretern und Wissenschaftlern zusammensetzt, die Regelung eines früheren Renteneintritts mit Abschlägen zu streichen. Dafür soll es aber möglich sein, auch über das 70. Lebensjahr hinaus zu arbeiten und dafür Rentenzuschläge zu bekommen.
Längst ist klar, dass das auf dem Generationenvertrag aufbauende Rentensystem in Schieflage geraten ist und man dringend gegensteuern muss. Der ausgearbeitete Vorschlag könnte tatsächlich einiges bewirken, dürfte allerdings von Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretern als sozial ungerecht betrachtet und zurückgewiesen werden.
Realistischer ist daher eine weitgehende Flexibilität des Renteneintritts: Wer nicht mehr arbeiten kann oder will, der sollte auch weiterhin früher in Rente gehen können. Gleichzeitig sollte es motivierten, zupackenden Seniorinnen und Senioren aber nicht verwehrt werden, auch über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten. Dies wäre auch ein wirksames Instrument gegen den ebenfalls zunehmenden Fachkräftemangel.
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