Fisch ist gesund, deshalb kommt er vielleicht auch bei Dir oft und gerne auf den Tisch. Allerdings kommt er dann gekocht oder gebraten daher – dass Dir beim Essen jedoch lebendige Fische auf den Teller schauen können, ist eher ungewöhnlich.
Gut, in so manchem Lokal oder Esszimmer steht ein Aquarium, doch die Mini-Fische darin dürften kaum jemanden irritieren. Im ersten Unterwasser-Restaurant Europas hingegen dürfte es doch ein merkwürdiges, aber gleichzeitig auch spannendes Erlebnis sein, wenn große Fische oder Wale durch das Fenster schauen. Noch ist das Lokal nicht fertig, im Jahr 2019 soll aber am südlichsten Punkt der norwegischen Küste dieses Restaurant der besonderen Art eröffnet werden.
Im Gegensatz zum „Submarino“-Restaurant im spanischen Valencia, wo Du als Gast von einem Aquarium umgeben bist, geht es hier unter die real existierende Meeresoberfläche. Und die ist freilich weit weniger planbar als eine künstlich geschaffene Unterwasserwelt in einem Glaskasten. Folgerichtig soll in diesem Gebäude auch ein Forschungszentrum für Meeresbiologie untergebracht werden.
Für die Sicherheit von Gästen, Restaurantmitarbeitern und Forschern sorgen dicke Betonwände und Acrylglas-Panoramafenster. Die Glasfront hat dabei immerhin stattliche Abmessungen: 11 Meter Breite und eine Höhe von 4 Metern bieten Dir einzigartige Blicke auf eine sich stetig wechselnde Meereslandschaft. Sogar hier gibt es wechselnde Jahreszeiten und unterschiedliche Wetterbedingungen.
Damit das Restaurant nicht wie ein versunkenes Ufo wirkt, verfügt es über eine spezielle Oberfläche. Die ist so beschaffen, dass sich im Verlauf der Jahre viele Pflanzen und Muscheln hier ansiedeln werden. Auch im Inneren wird sich das Restaurant seiner Umgebung anpassen. Warmes Eichenholz korrespondiert hier mit Interieur in grünen, blauen und sandfarbenen Tönen.
Und für das Auge sogar doppelt, denn heimische Meeresfrüchte kommen nicht nur auf den Teller, sondern schwimmen eben auch vor dem Fenster vorbei. Darüber hinaus wird es aber auch lokale Spezialitäten aus den umliegenden Wäldern und Gärten geben, wie es auf der bereits existierenden Website des Restaurants heißt.
Die hier beschäftigten Forscher, aber auch eingeladene Teams aus aller Welt werden das Meeresgetier aber nicht nur als kulinarische Leckerbissen zu schätzen wissen, sondern auch als Gegenstand ihrer Wissenschaft.
Viele Gäste dürften sich genau diese Frage stellen, wenn sie das Restaurant zum ersten Mal besuchen. Auf einem mit gut gestalteten Informationstafeln über den wissenschaftlichen Hintergrund des Projekts gesäumtem Weg wirst Du zum Eingang des Lokals geleitet. Also solltest Du nicht nur Hunger, sondern auch ausreichend Wissensdurst mitbringen.
Übrigens: „Under“ ist nicht nur das englische Wort für „unter“, sondern bedeutet in der norwegischen Sprache auch „Wunder“. Ein passenderes Wortspiel hätte man bei der Namensfindung also nicht finden können. Da das Restaurant „nur“ für ca. 80 bis 100 Besucher Platz haben wird, ist eine rechtzeitige Reservierung sicher eine sinnvolle Idee.
MR. GOODLIFE
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