Zu den wohl innovativsten Entwicklungen der letzten Jahre gehört das dreidimensionale Druckverfahren. Zwar ist davon auszugehen, dass 3D-Drucker für den Hausgebrauch auch in absehbarer Zukunft noch eine Spielerei für Tüftler bleiben werden. In der Medizintechnik indes ist der 3D-Druck schon heute nicht mehr wegzudenken.
Ob Zahn- oder Knochenersatz, der 3D-Druck kommt längst in zahllosen Laboren, Praxen und Kliniken zum Einsatz. Bisher galt dies vor allem für recht kleine Druckobjekte, doch prinzipiell sind nach oben kaum irgendwelche Grenzen gesetzt. Ganz wie es der Name von „Unlimited Tomorrow“ verspricht. Jetzt hat das Unternehmen zusammen mit Arrow Electronics ein Verfahren vorgestellt, bei dem Armprothesen für Kinder im kostengünstigen 3D-Druck produziert werden können.
Zwar war es schon vorher möglich, echte Hightech-Prothesen herzustellen, die hinsichtlich ihrer Funktion einem echten Arm nur noch in wenigen Aspekten nachstehen. Allerdings liegen die Kosten für diese Prothesen in einem Bereich zwischen 30.000 und 80.000 Dollar. Dies macht ihren Einsatz für Kinder meist unerschwinglich, da das Körperwachstum immer wieder neue Prothesen voraussetzen würde. Durch den Druck soll es nun möglich sein, diese Kosten auf 5.000 Dollar zu reduzieren. Technisch sind diese Prothesen auf dem neusten Stand: Die Technik ist lernfähig und speichert Bewegungen immer detaillierter an. Je länger der künstliche Arm getragen wird, desto präziser können die Bewegungen also ausgeführt werden.
Schade wäre es nur, wenn diese gespeicherten Bewegungsmuster in einer neuen, dem Wachstum entsprechend größeren Prothese verloren gingen. Darum kann sie auch bei einem neu ausgedruckten Arm weiterhin als Herzstück dienen. Der „Lernprozess“ des Systems geht dann also nahtlos weiter. Zudem lassen sich durch die Weiterverwendung natürlich auch Kosten sparen.
Zur Erstellung der Robotik-Prothese wird zuerst der gegenüberliegende Arm präzise dreidimensional gescannt und gespiegelt. Dabei werden auch bestimmte Eigenschaften wie Hauttyp und –Farbe oder eventuell vorhandene Sommersprossen berücksichtigt und beim 3D-Druck originalgetreu reproduziert.
Ein besonderes Detail der Armprothese sind magnetische Fingernägel, die sogar lackiert werden können. Außerdem liefern sie dem Träger ein haptisches Feedback, wodurch das Erlernen eines Tastsinns deutlich erleichtert wird.
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MR. GOODLIFE