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    Dinge, die man im Schlaf lernen kann

    30. Januar 2017
    Dinge, die man im Schlaf lernen kann

    Wäre es nicht traumhaft, Dinge einfach im Schlaf lernen zu können? Genau das wird Menschen immer wieder suggeriert. Wer hat in einer schwierigen Lernsituation noch nicht den Rat bekommen, sich ein Buch unter das Kopfkissen zu legen? Tatsächlich funktioniert dieser kreative wie amüsante Tipp natürlich nicht. Aber es gibt Methoden, mit denen sich im Schlaf tatsächlich etwas lernen lässt.

    Fremdsprachen und Musik

    Das Lernen von Vokabeln ist fester Bestandteil des Erlernens neuer Sprachen. Und viele Menschen hassen es schlicht. Allerdings kann man sich das Lernen im Schlaf erleichtern. In einem Experiment wurden deutsche Muttersprachler beim Erlernen der niederländischen Sprache dazu angehalten, einige Vokabeln zu üben und anschließend schlafen zu gehen. Einer der Gruppen wurden diese Vokabeln im Schlaf akustisch vorgespielt, einer anderen Gruppe nicht. Das Ergebnis: Die Gruppe mit akustischer Schlafhilfe konnte die Vokabeln später tatsächlich deutlich besser übersetzen. Um zu gewährleisten, dass es sich tatsächlich um einen Erfolg im Schlaf handelte, wurde eine weitere Kontrollgruppe überprüft. Diese hörten die Vokabeln nicht während des Schlafens, sondern in alltäglichen Situationen, beispielsweise beim Laufen – und schnitten nicht so gut ab wie die Probanden der Vergleichsgruppe.

    Ein ähnliches Experiment wurde für das Erlernen einfacher Gitarrentechniken durchgeführt. Die Probanden übten diese und gingen anschließend zu Bett. Einer Gruppe wurden im Schlaf, ohne ihnen dies vorher mitgeteilt zu haben, die geübten Melodien vorgespielt. Auch diese Gruppe konnte das Erlernte wesentlich besser umsetzen als die Gruppe ohne Schlaflernhilfe.

    Die Verknüpfung mit Geräuschen als Erinnerungsbrücke

    Wie auch die beiden oben genannten Studien beschäftigen sich viele Experimente mit dem Zusammenhang zwischen Schlaf und akustischem Lernen. In weiteren Studien wurde beispielsweise die Anordnung von Symbolen auf einem Computerbildschirm oder ihre korrekte Platzierung mit Geräuschen untermalt. Wurden diese mit den Symbolen verknüpften Geräusche nun im Schlaf vorgespielt, war die Erinnerung an die Symbole beziehungsweise deren Positionierung stets weitaus größer als ohne diese Hilfe. Das galt übrigens für alle Symbole. Nicht nur jene, deren verknüpfter Ton im Schlaf vorgespielt wurde. Ein Ton ist also in der Lage, auch mit multiplen Erinnerungen verknüpft zu werden.

    Nach Annahme einiger Forscher ist die Tiefschlafphase (auch Non-REM-Phase 3 oder Slow Wave Sleep genannt) für den Lernprozess im Schlaf verantwortlich. Vermutlich sorgt diese dafür, dass bestimmte Informationen vom Kurz- in das Langzeitgedächtnis übertragen werden. Messungen haben ergeben, dass diese Phase bei Menschen, die im Schlaf mit Tönen konfrontiert werden, tendenziell länger ausfällt. Die mögliche Konsequenz: Je länger die Tiefschlafphase ausfällt und je besser diese akustisch genutzt wird, umso mehr können Menschen im Schlaf lernen. Wer also gerne beispielsweise mit einer laufenden Audiolernhilfe für Fremdsprachen einschläft, kann das gerne tun – es hilft bei richtiger Umsetzung tatsächlich beim Lernen.

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