Wer von unten auf den Luxus der Reichen und Besserverdienenden blickt, kann sich negativen Assoziationen meist nicht erwehren.
Vielleicht spielt auch Neid eine gewisse Rolle, hauptsächlich wird aber ein Vorurteil bedient: Materieller Luxus impliziert stets, keine Rücksicht auf andere Befindlichkeiten zu legen. Dann heißt es schnell, der Luxus ginge auf Kosten armer Menschen in der Dritten Welt, der Natur und selbstverständlich auch der Gesellschaft im eigenen Lande.
Ist das wirklich so? Fakt ist jedenfalls, dass sich die oft Gescholtenen mit derlei Vorwürfen auseinandersetzen und zu entkräften versuchen, wenn sie schlicht nicht zutreffen. Spannend war daher auch eine Podiumsdiskussion in der Münchener Jaguar Land Rover Markenboutique, die unter dem Motto „Luxus und Nachhaltigkeit: Kein Gegensatz, sondern eine bewusste Entscheidung“ stand. Zu diesem Anlass bat die britische Fahrzeugschmiede im Januar die Modeschöpferin Gabriele Strehle und den Möbelproduzenten Oliver Holy zum offenen Gespräch.
„Luxus ist die bewusste Entscheidung für etwas Langlebiges, Qualitatives, Nachhaltiges.“
Mit diesen Worten brachte Oliver Holy auf den Punkt, was häufig als Verteidigung von vermeintlichem Luxus vorgebracht wird. Am Beispiel moderner Designmöbel erklärt Holy, dass diese Produkte häufig zu langjährigen, wertstabilen Begleitern der Menschen werden. Somit kann Luxus auch ein Statement gegen die Wegwerfgesellschaft sein. Wird etwas zum Billigpreis gekauft, misst man ihm auch keinen besonderen Wert bei. Da fällt es vergleichsweise leicht, sich bereits nach kurzer Zeit wieder davon zu trennen.
Gabriele Strehle sieht es ähnlich: „Meine neue Kollektion zeigt, dass auch Mode Kunst ist, die Impulse der Gegenwart aufnimmt, und eben deshalb Zukunft hat.“ Und wenn Mode den Anspruch hat, als Kunst wahrgenommen zu werden, hat sie ebenfalls einen zeitlosen Charakter. Dann kann sie sich von kurzlebigen Trends lösen und echte Klassiker hervorbringen, die auch in Jahren noch tragbar sind.
Brian Fousse (Marketing Direktor Jaguar Land Rover Deutschland ), Mel McWhirter ( Design Manager Colour & Materials Land Rover ), Oliver Herwig ( Autor und Moderator ), Oliver Holy ( CEO von ClassiCon ), Gabriele Strehle ( Modedesignerin )
Apropos Klassiker …
Dieses Prädikat verdienen natürlich auch die Fahrzeuge, die als Land Rover oder Jaguar unterwegs sind. Zwar sind Energiesparen und Nachhaltigkeit in der automobilen Welt relativ neue Begriffe, doch auch die Premiummarken haben diesen Trend erkannt. So setzt Range Rover mittlerweile auf Recycling-Aluminium, auf hochwertige Textilien als Alternative zu echtem Leder – und auch der Plugin-Hybrid ist nicht an diesem Fahrzeugbauer vorbeigefahren. Übrigens laufen die sparsamen Range Rover in einer Fabrik vom Band, die das größte Solardach Großbritanniens besitzt und daher fast ohne externen Strom auskommt.
Und sogar den älteren Modellen von Range Rover und Jaguar kann im Sinne der Nachhaltigkeit etwas Positives angerechnet werden. Viele davon sind begehrte Oldtimer, die auf dem Markt entsprechend hohe Preise erzielen. Damit haben die Fahrzeuge bereits vor langer Zeit bewiesen, dass Oliver Holys Aussage über materiellen Luxus absolut zutreffend ist.
Wenn man also bewusst auf Luxus und Nachhaltigkeit setzt, ist ein schlechtes Gewissen absolut unnötig.
Mehr Infos: Jaguar Landrover