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    Inspiring Clash mit Paul Schrader: Vom erfolgreichen Juristen zum gefragten Künstler

    30. September 2019
    © mr.goodlife FULLSCREEN

    Wenn man die Besten ihres jeweiligen Metiers zusammenbringt, kann dies zu großartigen Ergebnissen führen. In diesem Wissen ist in Kooperation mit Montblanc das Format Inspiring Clash entstanden, wenngleich der Gedanke noch etwas weitergesponnen wurde: Hier bekommen nicht die Altmeister, sondern die Jungtalente eine Bühne. So wie der Hamburger Künstler Paul Schrader, dessen Kunst eine rasant wachsende Fangemeinde begeistert.

    Obwohl Paul Schrader schon als Kind das Malen als Ausdrucksform seines seelischen Befindens für sich entdeckte, war der Weg bis in sein heutiges Atelier nicht gradlinig. Denn nach dem Abitur entschied er sich aus Vernunftgründen für ein Jurastudium und schloss dieses auch erfolgreich ab. Diese Entscheidung bereut er auch heute nicht, doch im Interview bedauert er das enge normative und zeitliche Korsett, in welches er in seiner Rolle als Jurist gequetscht wurde.

    Darin bestand auch der Hauptgrund, weshalb er sich für den Weg „back to the roots“ entschied: Nach dem Studium begann er wieder mit dem Malen und schaffte es mittlerweile mithilfe einer Galeristin, dieses Hobby zu seinem Beruf zu machen. Der normativ-nüchterne Blickwinkel des Juristen spielt dabei keine wesentliche Rolle: Paul Schrader lässt sich für seine sinnliche Kunst quasi immer und überall inspirieren. Gerne packt er seinen Montblanc #My4810 Koffer und begibt sich auf Reisen rund um den Globus. An allen Orten saugt er Farben, Formen und das jeweilige Lebensgefühl auf. Dies gilt für die Beschaulichkeit eines sizilianischen Dorfes ebenso wie für den Stakkato einer Millionenmetropole wie New York. Auch wenn er auf diesen Reisen andere Künstler trifft und Ausstellungen besucht, gewinnt er neue Eindrücke für seine künstlerische Arbeit.

    Generell fühlt sich Paul Schrader in der Großstadt am wohlsten. Die Lebendigkeit und Farbenvielfalt einer Metropole wie Berlin passen zu seinem offenen, fröhlichen Lebensgefühl und spiegeln sich auch in seiner Kunst wider. Wenn er Vorbilder für seine Werke nennen soll, so fallen Namen wie Sam Francis, Gerhard Richter oder Günther Förg. Ihm ist es aber wichtig zu betonen, dass er im Malen einen Ausdruck kindlicher Lebensfreude, fernab von starren Erwachsenen-Konventionen, sieht. Und die ist freilich ganz individuell.

    Das Interview mit Paul Schrader

    Wir besuchten Paul Schrader in seinem Berliner Studio. Neben Paul trafen wir ebenfalls den Berliner Rapper VVarholla, den wir euch in diesem Beitrag vorstellen.

    Lieber Paul, wer bist Du und was machst Du? Stell Dich kurz vor.
    Hi, ich bin Paul Schrader, Künstler aus Hamburg und wir sind heute in meinem Berliner Studio in Mitte.

    Vom Juristen zum Maler – Warum hast Du Dich für diesen Szenenwechsel entschieden?
    Ich habe eigentlich immer schon viel gemalt. Mit 12 habe ich angefangen zu sprühen. Das ging bis zum Abi. Ich habe auch viel gezeichnet und hatte Kunst auch als Leistungskurs belegt. Sehr gerne hätte ich Kunst studiert habe mich dann aber für Jura entschieden. Grundsätzlich war das Studium super interessant und ich habe es auch super gern gemacht. Während dieser Zeit habe ich es aber nicht mehr geschafft zu malen. Nach meinen Examen und der Doktorarbeit habe ich dann aber sofort wieder mit dem Malen auf großen Formaten angefangen. Und dann ging das auch relativ schnell, dass die Kunst auch gekauft und ausgestellt wurde. Die ersten zwei Bilder habe ich noch verschenkt. Das dritte wurde dann für 500 Euro verkauft und kurz darauf bin ich in meine erste Galeristin reingerannt, die mich dann fragte, wie schnell ich eine Ausstellung vorbereiten kann. Diese war dann nach nur 4 Tagen ausverkauft. Damit ging das alles los.

    In dieser Zeit habe ich noch parallel als Rechtsanwalt gearbeitet und während dieser Zeit funktionierte das ganze schon zunehmend besser. Ich hätte aber niemals erwartet, dass so ein großes Interesse an meiner Kunst entsteht. Ich habe einfach gemalt, weil ich Lust drauf hatte und nicht, weil ich eine Strategie verfolgte. In dieser Zeit habe ich beides noch eine Zeit lang parallel gemacht, bis einfach die Zeit fehlte. So habe ich mich dann dazu entschieden, mich komplett auf die Kunst zu konzentrieren und den anderen Beruf aus Zeitgründen aufzugeben, obwohl ich die Arbeit als Jurist auch wirklich gerne mochte.

    Wer oder was inspiriert Dich?
    Ich versuche mich immer auf Reise inspirieren zu lassen. Insbesondere sind das die Lichtverhältnisse, die Farbwelten und die neuen Eindrücke, die aus dem Ungewohnten kommen. Dann komme ich meistens wieder zurück und es passiert zunächst erstmal gar nichts. Das kommt dann nach und nach und ziemlich spontan.

    Was macht aus Deiner Sicht einen guten Künstler aus?
    Ich glaube, dass alle guten Künstler eine Sache gemeinsam haben und das ist die Leidenschaft mit der sie das machen, was sie da tun. Egal, ob es ein alter Meister ist oder etwas ganz progressives Modernes – Ich finde, man sieht einem guten Kunstwerk immer an, mit was für einer Leidenschaft der Künstler oder die Künstlerin seine Kunst auf die Leinwand gebracht hat. Man sieht einfach, dass die Leute dafür gebrannt haben.

    Man sagt ja, dass alle Kinder im Grunde Künstler sind und durch die Entwicklung und die äußeren Einflüsse die Kreativität nach und nach im Keim erstickt wird. Würdest Du dieser Aussage zustimmen?
    Ja, total. Ich finde, das trifft genau zu. Gerade durch dieses lange Jurastudium, in dem man ‘mal viel kleingedruckte Texte liest und damit sehr in dieses Erwachsenenleben hineingedrückt wird, war es bei mir so, dass ich malen wollte und einfach nicht konnte. Ich fühle mich beim Malen als ob man als Kind wieder spielt. Diesen Freiraum, den man in unserer heutigen Gesellschaft als Erwachsener eigentlich überhaupt nicht mehr hat, den kriegt man dadurch auf einmal wieder zurück. Generell denke ich, dass diese Eigenschaft Dinge mit Leidenschaft zu schaffen uns allen angeboren ist.

    Das klingt ja eigentlich schon so, als wäre Leidenschaft der Schlüssel zum Leben?
    Genau! Vor allem wenn man das Glück hat etwas mit Leidenschaft machen zu können, wofür man auch noch brennt.

    Wie wichtig sind internationale Eindrücke für Dich und die Kunst? Insbesondere das Reisen?
    Grundsätzlich liebe ich ja das Reisen und das geht natürlich wunderbar Hand in Hand mit der Kunst. Neue Museen, Ausstellungen und Galerien, Künstler aus anderen Ecken der Welt zu treffen, lässt sich eigentlich so gut miteinander kombinieren, dass es eigentlich schon ineinander fließt. Wenn ich nach Paris reise, dann geht ich dort natürlich auch in einer Ausstellung und treffe Leute. Das ist eigentlich an jedem Ort so. Selbst in Sizilien, im kleinsten Dorf, kannst Du noch irgendjemanden entdecken. Basel ist natürlich auch immer toll mit der ArtBasel. Dort siehst du auf kleinstem Raum die alten Meister und auch das Neuste, das gerade geschaffen wurde. Was ich auch immer toll finde, ist New York. Auf dieser kleinen Fläche hast du eigentlich alle wesentlichen Meilensteine der Kunstgeschichte. Dort gibt es wirklich so viel Vielfalt in einer Stadt.

    Land oder Stadtleben?
    Stadtleben. Immer. Ich brauch‘s einfach immer ein bisschen bunt.

    Du packst Deinen Koffer. Welche drei Dinge dürfen dabei nicht fehlen?
    Das ist einmal mein Laptop, den habe ich immer dabei, Kopfhörer und ein Buch. Welches es auch immer ist.

    Wie würdest du Deine Kunst beschreiben?
    Meine Kunst ist im Prinzip sinnlich. Die Sinnlichkeit ist eigentlich das wesentliche Merkmal. Es gibt ja so zwei Spielrichtungen von Kunst. Einmal das Konzeptionelle und das Sinnliche. Dazwischen noch viele weitere Varianten, Kreuzungen und Mischungen. Wenn ich in eine Ausstellung gehe, interessiert mich das Bild, das mich fesselt, vor dem ich stehen bleibe und das mich für den Moment berührt. Genau das versuche ich auch mit meiner Kunst zu schaffen. Ich möchte den Betrachter für einen Moment in seiner Realität anhalten und emotional berühren.

    Wie würdest Du den Begriff „Goodlife“ für Dich definieren?
    Das gute Leben ist eigentlich das, wenn man das macht, wofür die Leidenschaft brennt. Das ist sicherlich der größte Luxus.

    Weitere Informationen zur aktuellen Kollektion von Montblanc und den abgebildeten Produkten: Montblanc Travel Collection

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