Schnell einzuschlafen ist ein Segen, der bei Weitem nicht allen Menschen vergönnt ist. Unruhiges Hin- und Herdrehen, zu kalte oder zu warme Decken, knisternde Kissen, taube Füße , … die Liste der Ursachen ist gefühlt endlos. Am Ende steht aber immer der entnervte Blick auf den Wecker und die ernüchternde Erkenntnis „wieder eine halbe Stunde um und immer noch kein Schlaf in Sicht.“
Temporär nicht gut einschlafen zu können, ist laut Dr. Hans-Günter Weeß, Leiter der Schlafmedizinischen Abteilung im Pfalzklinikum, kein Grund zur Beunruhigung. Allerdings erhöhen dauerhafte Schlafprobleme und Einschlafstörungen unter anderem auch das Risiko für
– Konzentrationsbeschwerden
– Kopfschmerzen oder
– Magen-Darm-Probleme
Einschlafstörungen, die länger als einen Monat anhalten, sollten zudem immer medizinisch untersucht werden, da sie beispielsweise Folgen von hormonellen Störungen wie Schilddrüsen-Fehlfunktionen sein könnten.
Bleibt allerdings die Frage, wie Du schneller einschlafen kannst. Neben dem Tipp, Anspannung vor dem Schlafen zu vermeiden, hat Hans-Günter Weeß noch einige andere gute Tricks auf Lager …
Entspann‘ Dich
Wahrlich leichter gesagt als getan, aber immer noch einer der besten Wege, um mittel- bis langfristig schneller einzuschlafen.
Hilfreich dabei sind Methoden wie Meditation, Autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung. Da der Wirkungsgrad individuell unterschiedlich ist, lohnt es sich unter Umständen, wenn Du mehrere verschiedene Techniken ausprobierst.
Was unter dem Strich aber nicht hilft, ist Alkohol: Obwohl er auf den ersten Blick entspannend zu wirken scheint, sorgt er dafür, dass Du nachts im Durchschnitt häufiger wieder wach wirst als ohne ihn. Und dann ist die Schlafqualität doch wieder dahin.
Nicht nur etwas für Kinder: Das feste Einschlafritual
Nicht nur Kinder, auch Erwachsene brauchen meist eine gewisse Zeit, um von der Anspannung des Alltags abzuschalten und mit anstrengenden und wachhaltenden Gedankensträngen abzuschließen. Ein rechtzeitiger Fernsehstopp, dafür das Schreiben eines Tagebucheintrags oder ein kleiner, ruhiger Spaziergang helfen vielen Menschen beim bewussten Abschalten. Eine große sportliche Herausforderung sollte es allerdings nicht mehr sein – dadurch würde der Kreislauf nur wieder in Schwung gebracht.
Feste Routinen sind besser als Medikamente
Freilich ist gegen den einmaligen Schlafmittel-Konsum bei akuten Einschlafproblemen nichts einzuwenden. Die dauerhafte Einnahme von solchen Präparaten macht allerdings auf die Dauer abhängig und gefährdet den Einschlaferfolg zusätzlich.
Deutlich besser sei es laut Weeß, auch bei schlechtem Schlaf seinen festen Schlafzeiten-Rhythmus beizubehalten und keine großen Experimente bei Einschlaf- und Aufwachzeit zu machen.
Raus aus dem Bett, wenn Du sowieso nicht schlafen kannst
Du liegst wach im Bett und denkst angestrengt darüber nach, dass Du jetzt eigentlich einschlafen willst, aber nicht kannst? Verständlich, doch leider wirst Du auf diese Weise wohl nur noch unruhiger als Du sowieso schon bist. Besser ist es in einem solchen Fall, aufzustehen und ruhige Tätigkeiten zu betreiben, die Dir eine gewisse Bettschwere zurückbringen. Weeß empfiehlt dabei unter anderem Bügeln oder Lesen.
Der Tag ist nicht zum Schlafen da
Ja, der Mittagsschlaf ist eine verlockende Alternative zum zu kurzen Nachtschlaf. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge trägt er aber nur dazu bei, dass der Schlafdruck insgesamt abnimmt und abends wiederum nicht mehr groß genug ist. Ein gutes Beispiel dafür ist auch das Wegnicken auf dem Sofa während des Fernseh-Schauens.
Inwiefern Fernseh-, Smartphone- und Computerlicht ebenfalls einen Schlafkiller darstellt, wird übrigens noch wissenschaftlich kontrovers diskutiert. Eins dürfte nach Ansicht von Weeß jedoch festgehalten werden: Wer angestrengt auf einen Monitor schaut, tut alles Mögliche – nur nicht, sich zu entspannen. In diesem Sinne: Smartphone aus und gute Nacht!
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