Die virtuelle Realität (VR) zählt definitiv zu den echten Zukunftsthemen. Mittels spezieller VR-Brille ist es längst möglich, in künstliche Welten abzutauchen. Während man vor dem normalen Fernseher die Rolle eines passiven Zuschauers nicht verlässt, kann man in der virtuellen Realität sogar Teil des Geschehens werden. Es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis sich jeder Mensch seinen liebsten Urlaubsstrand virtuell ins heimische Wohnzimmer holen kann oder sich dort die spannendsten Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Vorerst bleibt es freilich beim Genuss von dreidimensionalen Filmen. Im Kino sind sie längst ein fester Bestandteil der Programmauswahl – und seit kurzem geht die virtuelle Realität sogar mit auf Reisen.
Für diese neue Idee hat ich Air France mit dem Startup „SkyLights“ zusammengetan: Vorerst nur auf der Flugstrecke zwischen Paris Charles de Gaulle und der Karibikinsel St. Martin dürfen sich Reisende über eine VR-Brille freuen, die sie während des Fluges in einen virtuellen Kinosaal versetzt. Hier können dann sowohl 2D- als auch 3D-Filme betrachtet werden.
Der Haken dabei: Um in die virtuelle Realität abtauchen zu können, muss man Passagier der Business-Class sein – und es dürfen nicht zu viele andere Reisende Interesse an den 40 zur Auswahl stehenden Filmen und Serien haben. Denn insgesamt gibt es aktuell nur vier Virtual-Reality-Headsets. Da es sich aber nur über einen Test im Praxisbetrieb handelt, steht damit vielleicht eine Revolution der Fluggastunterhaltung vor der Tür. SkyLight möchte jedenfalls weiter an seinem Produkt forschen und es bereits in wenigen Monaten auch anderen Airlines für verschiedenste Langstreckenflüge offerieren. Echte Pioniere sind die Franzosen jedoch nicht, denn auch in anderen Fluggesellschaften wurde bereits mit VR-Brillen experimentiert. Bei Quantas konnten sich bereits im Jahr 2015 erste First-Class-Passagiere während des Fluges in virtuelle Realitäten versetzen.
Insbesondere die Langstrecke stellt die Bordcrew wie auch die Reisenden vor besondere Herausforderungen. Bereits nach wenigen Stunden wird so mancher Passagier ungeduldig, was möglicherweise Unruhe in das Flugzeug bringen kann. Raucher gieren dringend nach der nächsten Zigarette und können die Landung kaum noch erwarten und Reisende mit Flugangst verfluchen sich selbst für die Entscheidung, überhaupt einen Fuß in das Flugzeug gesetzt zu haben.
Bei all diesen Fällen können Virtual-Reality-Headsets eine gute Lösung darstellen. Denn sobald sich jemand auf das darin gezeigte Programm richtig eingelassen hat, wird er spürbar ruhiger und entspannter. Die tatsächliche Situation spielt für das persönliche Wohlbefinden dann kaum noch eine Rolle, da fast alle Sinne des Fluggastes in der virtuellen Realität beschäftigt sind.
MR. GOODLIFE
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