Die ersten Handys wurden noch als „Knochen“ bespöttelt, was natürlich ihrem Format und der Größe geschuldet war. Rund um die Jahrtausendwende hatte sich dies allerdings dramatisch geändert: Mobiltelefone wurden immer kleiner und hätten bequem in einer Zigarettenschachtel Platz gefunden. Bis der Trend mit dem Aufkommen der Smartphones erneut umgedreht wurde.
Zugegeben, ein Smartphone ist weit mehr als nur ein mobiles Telefon. Darum hinkt der Vergleich zum „Knochen“ der 1980er Jahre auch etwas. Fakt ist aber, dass auch ein modernes Smartphone gewisse Abmessungen benötigt. Zwar liegt dies nicht, wie es früher der Fall war, an der Größe der notwendigen technischen Bauteile. Doch ohne großes, hochauflösendes Display geht heute bei einem Mobiltelefon im Prinzip gar nichts mehr. Und genau dadurch taucht ein altes Problem wieder auf: Wohin nur mit dem großen, unhandlichen Gerät?
Samsung hat mit seinem „Fold“ nun eine überraschende Lösung darauf parat. Zwar handelt es sich nach wie vor um ein Smartphone von normaler Höhe, es wartet aber mit einem eindrucksvollen Trick auf: Wie ein kleines Taschenbuch lässt es sich mittig auffalten. Der Clou dabei ist, dass hier keine Knickstelle oder irgendwie geartete Trennlinie im Display erkennbar wäre. Im geschlossenen Zustand ist das Fold gerade einmal so breit wie die Fernbedienung eines modernen Fernsehgeräts und kommt für einfache Anwendungen wie Telefonieren, das Bedienen von Messengern oder das Ablesen der Zeit und des Terminkalenders mit einem dementsprechend kleinen Display (4,6Zoll Bildschirmdiagonale) aus. Sobald das Smartphone aufgefaltet wird, steht einem aber ein riesiges Display mit einer Bilddiagonale von 7,3 Zoll zur Verfügung. Diese Größenordnung entspricht eher einem Tablet als einem Smartphone. Clou dabei: Bildinhalte beziehungsweise Funktionen, die bereits auf dem kleinen Frontdisplay angezeigt wurden, springen beim Aufklappen automatisch auf das große Display, natürlich mit dementsprechend mehr Detailgenauigkeit.
Ist das Fold der Pionier einer neuen Smartphone-Generation?
Strenggenommen muss man beim Fold anmerken, dass es „nur“ den klappbaren Bildschirm als Extra anzubieten hat, ansonsten aber über die normalen Funktionen eines aktuellen Smartphones nicht hinauskommt. Trotzdem muss man für dessen Anschaffung rund 2.000 Euro auf den Tisch legen, daher dürfte es wohl eher ein Nischenprodukt bleiben.
Analysten gehen auch nicht davon aus, dass ein klappbares Display automatisch eine gewaltige Nachfrage bei den Smartphone-Nutzern generieren wird. Aber eine Tür ist geöffnet: Techniker wie Nutzer erkennen, was heute schon machbar ist. Mittel- bis langfristig dürften sich klapp-, falt- oder gar rollbare Displays bei Smartphones tatsächlich etablieren. Schon aufgrund des angesprochenen Platzproblems.
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MR. GOODLIFE