Den Namen McLaren kennst Du wahrscheinlich durch das gleichnamige Formel-1-Team. Tatsächlich handelt es sich aber um eine ganze Firmengruppe, die sich rund um den Rennstall gebildet hat. McLaren ist also nicht einfach nur Namensgeber für ein anderswo produziertes Rennauto, sondern entwickelt seine Fahrzeuge selber. Ob man dabei aus der früheren Kooperation mit Mercedes gelernt hat, bleibt natürlich Firmengeheimnis.
Vielleicht noch interessanter sind allerdings die Nebenprodukte, die im Hause McLaren entwickelt werden. Denn so, wie auch die Raumfahrt zahlreiche Produkte hervorgebracht hat, die uns heute den Alltag vereinfachen, verhält es sich auch mit dem Rennsport. Beispielsweise hat man sich dort von Beginn an mit der Sicherheit der Rennfahrer befasst – was auch einem ungenannten, aber äußerst zahlungskräftigen Kunden des Unternehmens nicht verborgen blieb. Als dieser eine besondere Schutzweste haben wollte, die sich diskret auch unter einem Anzug tragen lässt, trug er sein Anliegen daher nicht bei einem der großen Hersteller vor, sondern ging damit zu McLaren. Wenn es dort um „Personalised Healthcare Solutions“ ging, bezog sich diese zuvor immer auf die Rennfahrer. Aber die zuständige Abteilung nahm die Sache sportlich und machte sich frisch ans Werk.
Schusssichere Westen retten Leben!
Daher gehören sie auch zur Standardausstattung der Polizei. Nicht ohne Grund wird dort aber häufig darauf hingewiesen, wie unbequem die gewöhnlichen Sicherheitswesten sind. In manchen Situationen sind sie klar unverzichtbar, denn sie schützen alle inneren Organe ihres Trägers.
Bei der von McLaren entwickelten Sicherheitsweste ging man ganz neue Wege. Ihr genauer Materialmix ist verständlicherweise Unternehmensgeheimnis, allerdings spielen Zylonfasern eine zentrale Rolle. Diese kommen seit Jahren auch in der Formel 1 für den Seitenaufprallschutz zum Einsatz. Durch ihre Stabilität bei gleichzeitiger Elastizität sowie durch ihr geringes Gewicht wird Zylonfasern eine große Zukunft prophezeit.
Um die Schutzweste besonders bequem zu machen, setzte McLaren ebenfalls auf modernste Methoden. Die Körperformen des Kunden wurden dreidimensional gescannt, anschließend konnte eine ganz individuelle Weste produziert werden. Ein eigens entwickeltes Gel sorgt dabei für eine optimale Anpassung an die Konturen des Körpers.
Was hier so einfach klingt, ist jedoch das Ergebnis einer monatelangen Arbeit von Ingenieuren und Industriedesignern. Vor der Übergabe an den Kunden erfolgten nach Fertigstellung der Schutzweste zahlreiche Tests, beginnend bei der Computersimulation bis hin zum Praxistest im Cranfield University’s Impact Center. Dort werden üblicherweise Crash Tests für die Formel 1 durchgeführt. Härteste Einsatzbedingungen also für die McLaren Schutzweste – die alle bravourös durchgestanden wurden.
Sicher wird der geheimnisvolle Kunde die McLaren Schutzweste nicht zum Schnäppchenpreis bekommen haben. Aber was könnte wertvoller sein als das eigene Leben?
MR. GOODLIFE