Privatjet statt Linienflug: Wie die Privatjet Unternehmen von der Krise profitieren
Zu den größten Verlierern der Corona-Krise gehört die internationale Luftfahrt. Schon seit Wochen gibt es bei allen großen Airlines Massenstornierungen. Sowohl innerhalb Europas als auch von interkontinental werden auf unbestimmte Zeit viele Flugzeuge am Boden bleiben. Davon profitieren private Charterflieger.
Einerseits geht es natürlich darum, Menschen aus den besonders vom Coronavirus betroffenen Gebieten zu evakuieren. Wenn die Linienflüge gestrichen sind, bieten die kleineren Chartermaschinen eine gute Alternative. Außerdem bieten sie natürlich eine größere Flexibilität und können auch auf kleineren Flugplätzen landen. Gerade in Ländern wie Italien ist das ein besonderer Vorteil.
Außerdem versuchen natürlich all jene, die es sich leisten können, den großen Airlines aus dem Wege zu gehen. Dies gilt auch dann, wenn ein Flug tatsächlich stattfindet, denn viele Menschen auf engem Raum bedeuten auch immer eine große Ansteckungsgefahr.
Der Luxus-Dienstleister Quintessential aus London berichtet, dass sich die Nachfrage nach Privatjets in den letzten Wochen vervierfacht habe. Fast immer gehe es dabei um die Evakuierung von Familienmitgliedern aus betroffenen Gebieten, so die Firmenchefin Annastasia Seebohm gegenüber der Times of London. Viele der gebuchten Flüge fänden sofort am selben oder am Folgetag statt.
Clive Jackson, CEO von Victor, einer On-Demand-Jet-Charter-Plattform, erklärte darüber hinaus, dass private Jet-Betreiber „ihre Flugpläne optimieren, um die Bodenzeiten in Regionen mit höherem Risiko zu verkürzen“.
„Wir haben unsere Mitarbeiter im Bereich Flugunterstützung verdreifacht und Mitarbeiter versetzt, um bei der Flugplanung, der Beschaffung von Flugzeugen und der Flugkoordination zu helfen“, sagte Justin Crabbe, CEO des in New York ansässigen Charterunternehmens Jettly, gegenüber Robb Report. „In Gebieten wie Mailand haben wir innerhalb weniger Stunden nach Entdeckung des Coronavirus 1.000 neue Fluganfragen zur Evakuierung erhalten. Der große Unterschied in dieser Situation besteht darin, dass eine typische Charteranfrage normalerweise einige Wochen vor dem Ende steht, während diese nach einer sofortigen Evakuierung suchen. Wir waren noch nie so beschäftigt. „
Vielen Reisenden geht es natürlich auch darum, große Flughäfen zu meiden. Darum bilden sich im Charterbereich auch bereits erste „Fluggemeinschaften“ von Menschen, die einander fremd sind.
Charterflieger halten das System am Laufen
Zwar sind reiche Privatpersonen nach wie vor die Hauptkunden der Charterflieger. Viel wichtiger sind allerdings die Flüge all jener Menschen, deren Jobs man gerade in Krisenzeiten als „systemrelevant“ bezeichnen kann. Dazu gehören vor allem Mediziner, Politiker und die Führungskräfte großer Unternehmen.
Charterflugzeuge lassen sich recht schnell desinfizieren
Nachdem die Gerüchteküche gerade in der aktuellen Krise brodelt, kümmern sich die Charterflug-Gesellschaften um größtmögliche Transparenz – und perfekte Hygiene. Die in großen Linienflugzeugen immer wieder spürbare Angst, man könne sich unterwegs mit dem Corona-Virus infizieren, soll nicht auf die Charterflugzeuge überspringen. „Wir haben das höchste Maß an Desinfektion implementiert“, so Jerod Davis, Eigentümer des Unternehmens Southern Jet. Dies bedeute „Desinfektion der Flugzeuge, auch wenn dies möglicherweise noch nicht erforderlich ist.“ Wir brauchen eine zusätzliche halbe bis eine Stunde [nach jedem Flug], um das Flugzeug wirklich sauber zu machen.“
Nicht zuletzt aufgrund dieser Maßnahmen erwartet Davis, auf unbestimmte Zeit bestens ausgelastet zu sein. Natürlich profitiert sein Unternehmen also sehr von der Krise. Trotzdem hofft er auf eine baldige Rückkehr zur Normalität. „Das beste Szenario ist, dass es [nur] eine Angst ist.“
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MR. GOODLIFE