In Dubai hat S. H. Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum als Herrscher von Dubai und Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate unlängst den ersten Spatenstich gesetzt. Außerdem anwesend waren hochrangige Persönlichkeiten wie I. E. Mohammad Al Gergawi, der Vorsitzende der Dubai Holding, und Mohamed Alabbar, der Vorstandsvorsitzende von Emaar Properties. Die Konstruktion „The Tower“ in Dubai Creek Harbour wird das größte Gebäude der Welt sein, wenn es im Jahre 2020 fertiggestellt ist.
Das Gebäude wird das Herzstück des Viertels sein und eine beeindruckende 360-Grad-Umsicht über die nähere und fernere Umgebung liefern. Die genaue Höhe ist noch nicht bekannt. Erste kursierende Zahlen gehen jedoch von mindestens 3.045 Fuß (928 Metern) aus. Möglich ist allerdings, dass das Gebäude eventuell sogar an der 1.000-Meter-Marke kratzt. Das bisher höchste Gebäude der Welt – der Burj Khalifa mit 828 Metern – wäre damit auf jeden Fall übertroffen. Die voraussichtlichen Kosten belaufen sich auf eine Milliarde US-Dollar.
Das Projekt soll das Wahrzeichen des technisch hochgerüsteten Viertels Dubai Creek Harbour sein. Dabei handelt es sich um ein riesiges Stadtentwicklungsprojekt und Intelligenzzentrum, das sich vor allem mit Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz befassen wird. Im Gebäude selbst wird eine Mischung aus Luxusresidenzen und gewerblicher Nutzung zu finden sein. Besondere Highlights sollen unter anderem Gartenterrassen werden, die von den Hängenden Gärten von Babylon inspiriert sind. Außerdem finden sich zusätzliche VIP-Gärten mit Rundumsicht und der Pinnacle Room als Krönung des Gebäudes darin.
Ein Projekt dieser Größenordnung birgt das Problem, dass man bei der Konstruktion technische Grenzen erreicht. Entsprechend bedarf es eines Mannes, der einen eher extravaganten und mutigen Baustil umsetzen kann. Dabei handelt es sich um Santiago Calatrava, spanischer Architekt, Bauingenieur und Künstler. Sein eigentliches Fachgebiet ist der Bau von Transitgebäuden wie Bahnhöfen und Brücken. Allerdings hat er es bereits beim 190 Meter hohen „Turning Torso“ bewiesen, dass er seine Pläne auch in die Höhe umsetzen kann. Das Gebäude in Malmö dreht sich vom Sockel bis zur Spitze insgesamt um 90 Grad, sodass es an einen verdrehten menschlichen Torso erinnert.
Das hat ebenso Konsequenzen für den Bau von „The Tower“, das einem völlig innovativen Baukonzept unterliegt. Der Grundriss des Gebäudes ist extrem schmal, sodass es eher an den Bau eines Fernsehturms oder Schiffmastes erinnert als an ein breit angelegtes, solides Hochhaus. Zur Bodenverankerung werden verflochtene Stahlseile genutzt. Das ist eigentlich ein Prinzip, das von Schrägseilbrücken bekannt ist. Beim Bau eines Hochhauses wurde eine solche Konstruktion bisher noch niemals gewagt. Entsprechend könnte Calatrava in Dimensionen vorstoßen wie damals Gustave Eiffel – wenn seine Konstruktion funktioniert.
MR. GOODLIFE
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