Stellen wir uns vor, man würde das Konzept eines Hotels erst heute erfinden. Wie würde ein solches Hotel aussehen?
Viele Hotelklischees, wie sie seit Jahrzehnten in aller Welt gepflegt werden, würden jedenfalls komplett wegfallen. Wahrscheinlich käme niemand auf die Idee, einen roten Teppich vom Eingangsbereich ins Foyer zu legen. Auch die häufig alt-ehrwürdigen Möbel in der Lobby gäbe es nicht, keine Empfangsdame und auch keinen im Hintergrund des Tresens befindlichen Schlüsselkasten, wie er auch heute noch in vielen Häusern zu finden ist. Gut, an mancher Stelle haben die Hoteliers inzwischen nachgebessert und den Schlüssel beispielsweise durch eine Chipkarte ersetzt. Auch ist es keine Revolution mehr, wenn ein Hotel WLAN für seine Gäste anbietet. Doch nur ganz wenige Menschen trauen sich, das Konzept komplett zu überdenken, nicht einfach nur zu modernisieren. Ian Schrager gehört eindeutig zu dieser Gruppe.
Ian Schrager: Seit über 40 Jahren erfolgreicher Visionär
In den späten 1970er Jahren gründete Ian Schrager gemeinsam mit Steve Rubell das längst legendäre Studio 54. Zwar ist die Kultdisco bereits seit Mitte der Achtziger wieder Geschichte, doch noch heute wird das Logo für ausgelassene Partys in den Clubs der ganzen Welt genutzt. Für Ian Schrager hätte die Geschichte damit zu Ende sein können, doch Anfang der 1990er kam ihm mit den Boutique-Hotels der nächste revolutionäre Gedanke. „Ich wollte damals ein Hotel für meine Generation kreieren – ein Hotel das meinen persönlichen Geschmack reflektierte und kulturellen Veränderungen gerecht wurde.[…]“ Ein Hotelkonzept, das bis heute aktuell ist.
Dennoch konnte es Ian Schrager nicht lassen, mit PUBLIC nochmals alles auf Anfang zu setzen. Hier geht man beispielsweise davon aus, dass die junge, hippe Generation nicht mehr am Tresen eincheckt, sondern dies via PC oder Smartphone im Vorfeld tut. Die in leicht antiquiert wirkenden Uniformen steckenden Empfangsmitarbeiter braucht es deshalb auch nicht mehr. An die Stelle von Concierge & Co. treten „Public Advisers“, die in T-Shirt und sportlichen Sneakers weit lockerer und moderner wirken.
Einzigartiges Design für eine einzigartige Zielgruppe
Neben zahlreichen äußerst komfortablen Gästezimmern bietet das Public Hotel das „schnellste WLAN New Yorks“ und zahlreiche öffentlich zugängliche Bereiche, an denen man auch mit dem eigenen Laptop Platz nehmen kann. Gegen den Hunger hilft „Public Kitchen“, in der auf die kulinarischen Highlights des Schmelztiegels New York eingegangen wird. Das Angebot reicht also von Hot Dog über Sushi bis Pizza. Und damit keine Langeweile aufkommt, verfügt das Hotel über drei Bars sowie den Bereich „Public Arts“. Dieser wird für Ausstellungen, Konzerte, Theaterproduktionen und Kabarett-Abende genutzt – und manchmal bereits als neues „Studio 54“ bezeichnet. Ian Schrager dürfte das gefallen, denn so schließt sich für ihn der Kreis.
Das könnte Dich ebenfalls interessieren: Über den Dächern von New York: Der höchste Infinity-Pool in der westlichen Hemisphäre