Wenn jedes Jahr im Frühjahr die Tulpen aufblühen, kann das ein echtes Spektakel darstellen. Was aber, wenn die Tulpe nicht nur bis zur Mitte der Wade reicht? Sondern rund 305 Meter hoch ist, aus energiesparenden Materialen besteht, eine Glaskuppel besitzt und mitten in London steht?
Die Wellen, die das Projekt „The Tulip“ bisher geschlagen hat, waren dementsprechend hoch. Und sie dürften auch bis zur Fertigstellung nicht deutlich abebben …
Atemberaubend, aber keinesfalls blümerant
Warum ausgerechnet „Tulpe“? Ganz einfach: Wegen der Form und der Idee dahinter, dass die Natur auf diese Weise ihre Kraft und Inspiration auf die Menschen in ihrer Umgebung überträgt.
Denn das Hochhaus soll nicht nur energetischer Selbstversorger sein – um „The Tulip“ herum soll auch ein neuer Park inklusive Pavillon mit öffentlich begehbarem Dachgarten werden.
Dem Londoner Bürgermeister sei Dank, der eine „Nationalparkstadt“ begrüßenswert findet, und die Architekten offenbar weitreichend inspirieren konnte.
Auf der „Tulpe“ geht es hoch hinaus
Nachdem das Planungsgesuch bei der City of London eingegangen und offenbar auf Gegenliebe gestoßen ist, sind die Bauherren der amerikanischen J. Safra Group und das Architekturbüro Foster + Partner schon einen großen Schritt weiter: 2020 kann der Bau beginnen, 2025 soll das Projekt abgeschlossen und bezugsfertig sein.
Dabei ist das Architekturbüro kein unbeschriebenes Blatt, plante es doch auch den Skyscraper „The Gherkin“.
Sollten alle Arbeiten zur allgemeinen Zufriedenheit verlaufen, wäre die „Tulpe“ mit 305 Metern das zweithöchste Gebäude der Stadt, nur knapp geschlagen von Renzo Pianos „Shard“ mit 310 Metern. Und immerhin gut zweimal so lang wie „The Gherkin“ nebenan. Tulpe-Sein bringt eben gewisse Alleinstellungsmerkmale mit sich.
Was definitiv auch für die Aussicht gelten wird: Die zwölf Stockwerke in der Knospe werden von einer gläsernen „Sky Bridge“ und von Glasgondeln aus ergänzt. Fantastische Aussichten inklusive – so fantastisch, dass die Erbauer mit satten 1.000.000 Besuchern jährlich rechnen.
Sicherlich nicht vollkommen zu Unrecht, immerhin soll die Tulpe kein gläserner Rückzugsort für Wirtschaftswesen sein. Stattdessen steht zukünftig der kulturelle Nutzen im Fokus.
Tulpen sind für alle da
Genauso, wie die Natur für alle da ist, möchten die zukünftigen Besitzer vor allem die ganz normalen Londoner(innen) und Tourist(inn)en in das Gebiet um die Square Miles locken. Folgerichtig sollen neben den Panoramazonen Restaurants und Bars in die Blüte einziehen und das kulturelle Umfeld des Wolkenkratzers mit Charme und Kreativität befruchten.
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MR. GOODLIFE