Wenn es ums Geld geht, denkt man zuerst an die großen Finanzplätze dieser Welt, also etwa an New York, Frankfurt oder London. Klar, das sind die Orte, an denen „das Geld arbeitet“. Aber wo verbringt es seine Freizeit? Besonders gerne in Monaco.
Monaco ist gerade einmal 2,8 Quadratkilometer groß und damit das zweitkleinste Land der Erde. Rund 30% der Einwohner sind Millionäre. Darum verwundert es auch nicht, dass Monaco das weltweit höchste Pro-Kopf-Einkommen aufweist. Selbiges erwirtschaften die Monegassen (und die zahlreichen Neubürger des Landes) aber selten im eigenen Land. Hier gäbe es auch keinen Platz, um große Industrie- und Handelskomplexe zu errichten, außerdem würden die dem Ort seinen besonderen Zauber nehmen.
Die Entdeckung, eine Heirat und ganz viel Glamour
Dass die Reichen und Schönen dieser Welt das kleine Land für sich entdeckten, ist allerdings noch gar nicht so lange her. Angesichts der fantastischen Lage an der südfranzösischen Mittelmeerküste, mit der wunderschönen Landschaft, der herrlichen Vegetation und dem angenehmen Klima ist es fast verwunderlich, dass der wirtschaftliche Aufschwung Monacos erst im 19. Jahrhundert begann. Mit den damals entstandenen Erholungs- und Kureinrichtungen für die (damals meist europäische) Oberschicht und natürlich dem heute legendären Casino waren die Grundlagen allerdings gelegt. In zunehmendem Maße suchte das Fürstenhaus Grimaldi nun auch die Nähe zu den „Oberen Zehntausend“ aus aller Welt. Als der damalige Fürst Rainier im Jahre 1956 die amerikanische Schauspielerin Grace Kelly heiratete, war dies auch aus wirtschaftlicher Sicht ein genialer Schachzug. Sicher hatte der Fürst bei seinem Ja-Wort keinerlei Hintergedanken in diese Richtung, doch fortan pilgerte alles, was Glanz, Glamour und natürlich Geld hatte, ins kleine Fürstentum.
Klar, dass Monaco auch auf Otto Normalverbraucher eine geradezu magische Anziehung ausübt. Mit seiner Belle-Epoque-Architektur, die selbstverständlich überall hervorragend in Schuss ist, ist das Fürstentum bereits ein Kleinod. Hinzu kommt die Aussicht auf das Mittelmeer, die man fast aus der gesamten Altstadt geboten bekommt. Sie gilt als eine der schönsten an der gesamten Côte d’Azur. Dieses überwältigende Panorama gehört zu den Erlebnissen, die man in Monaco kostenlos bekommen kann. Ansonsten wird man allerdings überall kräftig zur Kasse gebeten: Feine Boutiquen offerieren echte Luxusartikel, Bars und Restaurants sind, trotz eines sehr hohen Preisniveaus, oft schon Tage im Voraus ausgebucht (bieten dafür aber auch eine exzellente Küche und ebensolche Drinks) und eine Hotelübernachtung gibt es in ganz Monaco nicht zum Schnäppchenpreis.
Dafür fragt man sich nach einem Besuch im Fürstentum, ob Gott wirklich in Frankreich lebt. Aber vielleicht wären ihm in Monaco auch einfach zu viele Menschenmassen unterwegs.
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